27. November, 2024

Wirtschaft

Clare Lombardelli: Handelshemmnisse als Wachstumsrisiko für Großbritannien?

Clare Lombardelli: Handelshemmnisse als Wachstumsrisiko für Großbritannien?

Die stellvertretende Gouverneurin der Bank of England, Clare Lombardelli, äußerte ihre Bedenken gegenüber den von dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump vorgeschlagenen Zöllen und deren möglichen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum, darunter auch in Großbritannien. In einem Interview mit der Financial Times erklärte sie, dass die endgültigen Konsequenzen der vorgeschlagenen Handelsbeschränkungen zwar noch schwer abzusehen seien, dennoch würden die handelspolitischen Entwicklungen bei den kommenden Treffen der Zinssatz-Entscheidungsträger der BoE zur Sprache kommen.

Lombardelli betonte, dass Handelsschranken, gleich welcher Art, in der Regel keine förderliche Wirkung haben und es ihr lieber sei, keine konkreten Szenarien zu spekulieren. Diese Äußerungen fielen in einer Zeit, in der Trump ankündigte, durch einen Exekutiverlass einen 25%igen Zoll auf alle aus Mexiko und Kanada importierten Waren in die USA zu erheben.

Des Weiteren zeigte sich Lombardelli besorgt darüber, dass die Inflationsrate möglicherweise höher ausfallen könnte als von der Zentralbank prognostiziert, weshalb sie lediglich schrittweise Zinssenkungen befürwortete. Seit August hat die Bank of England die Zinssätze zweimal gesenkt, auf 4,75% von einem 16-jährigen Höchststand von 5,25%, was jedoch weniger war als die Zinsschritte der Europäischen Zentralbank und der U.S. Federal Reserve, hauptsächlich aufgrund der Sorgen um den Inflationsdruck auf dem britischen Arbeitsmarkt.