21. Oktober, 2024

Wirtschaft

Cigna im Sinkflug, Humana im Höhenrausch: Fusion auf dem Prüfstand

Cigna im Sinkflug, Humana im Höhenrausch: Fusion auf dem Prüfstand

Kursrückgänge bei Cigna und Kursgewinne bei Humana prägten den Kurs am Montagmorgen im vorbörslichen US-Handel, als Meldungen über mögliche Fusionsgespräche zwischen den beiden Krankenversicherern die Runde machten. Bloomberg News berichtete, dass Cigna nach einem gescheiterten Versuch im vergangenen Jahr nun erneute Gespräche über eine Fusion mit dem kleineren Wettbewerber Humana führt. Laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen finden derzeit informelle und erste Gespräche statt, ohne dass bisher eine Entscheidung getroffen wurde. Es bleibt ungewiss, ob die Fusion im laufenden Jahr zustande kommt oder gar vollständig aufgegeben wird.

Der Aktienkurs von Humana legte unterdessen zu, angetrieben durch Gewinne außerhalb der regulären Handelszeiten am Freitag. Mit einer aktuellen Marktbewertung von rund 32 Milliarden US-Dollar positioniert sich Humana klar unter dem Giganten Cigna, dessen Marktkapitalisierung rund 94 Milliarden US-Dollar beträgt, wie aus LSEG-Daten hervorgeht, die Reuters zitierte. Beide Unternehmen lehnten bisher eine Stellungnahme ab.

Zur Jahreswende 2022/23 zog sich Cigna aus Fusionsgesprächen mit Humana zurück, nachdem keine Einigung über den Kaufpreis erzielt werden konnte. Aktuell ist Cigna dabei, seine Medicare Advantage-Sparte zu verkaufen, die Pläne für Personen ab 65 Jahren verwaltet. Käufer ist die Versicherung Health Care Service Corp., der vereinbarte Preis liegt bei 3,3 Milliarden US-Dollar.

Humana kämpft derweil mit einem Rückgang der Mitgliederzahlen in seinen leistungsstarken Medicare Advantage-Plänen. Zudem berichtete das Unternehmen im Juli von einer unerwartet hohen Nachfrage nach medizinischen Leistungen im zweiten Quartal. Diese machte Anlegern Sorgen, dass die zuletzt gestiegenen medizinischen Kosten im Versicherungssektor nicht so schnell sinken werden. Seit Ende 2023 steigen die Ausgaben im Gesundheitswesen vielerorts, da ältere Erwachsene nach der pandemiebedingten Verzögerung medizinische Behandlungen nachholen. Gegenüber dieser Teuerung halten staatliche Zahlungen für das Gesundheitsmanagement von Medicare-Mitgliedern nicht Schritt.