Inmitten turbulenter Zeiten in der US-amerikanischen Automobilindustrie der späten 1970er-Jahre zeigte der Kongressabgeordnete James Blanchard exemplarisch politisches Geschick, als er während eines Familienurlaubs die drohende Insolvenz von Chrysler abzuwehren suchte. Mit seiner Erfahrung aus der früheren Rettung New Yorks und dank guter Beziehungen innerhalb des Kongresses wurde Blanchard zu einem zentralen Architekten eines umstrittenen Rettungspakets. Obwohl Chrysler nicht wie der Rüstungskonzern Lockheed als systemrelevant galt, übertraf die Dimension der Krise jene sämtlicher Implikationen eines Unternehmenszusammenbruchs. Sage und schreibe 360.000 Arbeitsplätze und damit auch die ökonomische Stabilität Michigans standen auf dem Spiel. Blanchard überzeugte Skeptiker, Neutralität zu wahren und spielte geschickt seine Kontakte zu den Demokraten aus. Der Widerstand war enorm: Auf der einen Seite prangerte die Linke die ineffiziente Produktpalette der US-Autohersteller an, während die Konservativen aus Prinzip gegen staatliche Rettungsaktionen waren. Dennoch gelang es Blanchard, mit taktischem Geschick die Zustimmung der notwendigen Gremien zu gewinnen. Lee Iacocca, einst Ford-Manager und inzwischen Vorstandsvorsitzender von Chrysler, unterstützte Blanchards Mühen als charismatische Persönlichkeit, die das angeschlagene Unternehmen in einem besseren Licht erscheinen ließ. Intensive Vorbereitungen für die Anhörungen im Kongress und die geschickte Nutzung der Medien halfen, das öffentliche Bild zu wenden. Letztlich schien die Lobbyarbeit, angeführt von Tsongas und Lugar im Senat, sowie die Unterstützung von Größen wie dem UAW-Präsidenten Doug Fraser, Früchte zu tragen. Unter der mitfühlenden Regie von Präsident Carter und weiteren prominenten Persönlichkeiten der Regierung, wie dem Vizepräsidenten Walter Mondale, sicherte der Kongress im Dezember 1979 ein Kreditgarantiepaket in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar. Diese Rettung war nicht nur ein politisches, sondern auch ein kulturelles Signal an die amerikanische Automobilindustrie. Blanchard, als treibende Kraft hinter dieser Initiative, baute mit diesem Sieg seine politische Karriere weiter aus und ebnete so den weiteren Weg als Gouverneur von Michigan. Am Ende war es eine Demonstration dessen, was politische Zusammenarbeit erreichen kann, auch wenn es unpopulär ist.