Nach dem Ende der Ampel-Koalition hat sich FDP-Chef Christian Lindner mit nachdenklichen Worten an die Öffentlichkeit gewandt. Gleichzeitig übte er scharfe Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz von der SPD, der seiner Ansicht nach die Entlassung der Regierung inszeniert habe. Lindner zeigte sich von den politischen Auseinandersetzungen der letzten Monate menschlich erschöpft und begrüßte die nun anstehende Neuausrichtung Deutschlands, ließ jedoch die konkreten nächsten Schritte zunächst offen.
In einem Statement in der Berliner Parteizentrale reflektierte Lindner die öffentliche Diskussion um seine Person und die FDP – manches sei ihm Anlass zum Nachdenken, anderes schlichtweg falsch. Er selbst wolle sich an der aktuellen Form der Debatte nicht beteiligen. Eindrücklich schilderte er die im Koalitionsvertrag enthaltenen politischen Differenzen, die häufig mit finanziellen Mitteln überdeckt worden seien.
Selbstkritisch äußerte Lindner, dass er nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts nicht ausreichend auf eine Klärung der Prioritäten gedrängt habe. Auch bei der Erstellung des Haushaltsentwurfs für 2025 habe er es versäumt, eine belastbare Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Schließlich gestand er ein, dass viele ihm vorwerfen könnten, die FDP habe zu lange an der Regierung unter Scholz festgehalten – eine Verantwortung, die er bereit ist zu übernehmen.