18. September, 2024

Politik

Christian Lindner fordert Ende der telefonischen Krankschreibung

Christian Lindner fordert Ende der telefonischen Krankschreibung

Finanzminister und FDP-Vorsitzender Christian Lindner hat sich für die Abschaffung der telefonischen Krankschreibung ausgesprochen. Auf einer Veranstaltung des Verbands der chemischen Industrie (VCI) in Berlin erklärte Lindner, dass Krankmeldungen künftig wieder persönlich beim Arzt erfolgen müssen und nicht mehr telefonisch erledigt werden können. Er betonte, niemandem vorwerfen zu wollen, die bestehende Regelung auszunutzen. Jedoch sehe er eine problematische Korrelation zwischen dem jährlichen Krankenstand in Deutschland und der während der Corona-Pandemie eingeführten Maßnahme. Die Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung wurde während der Pandemie aus Gründen des Bürokratieabbaus eingeführt. Im Dezember 2023 beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken, diese Regelung dauerhaft zu etablieren. Patientinnen und Patienten können sich demnach telefonisch krankschreiben lassen, sofern sie bereits in der Praxis bekannt sind und keine schweren Krankheitssymptome vorliegen. Angesichts des erhöhten Krankenstands prüft die Bundesregierung im Rahmen ihrer Wachstumsinitiative jedoch erneut die Maßnahme. Zusätzlich kündigte Lindner an, beim nächsten Bundeskanzler für die Abschaffung des Solidaritätszuschlags einzutreten. Seiner Ansicht nach stellt dieser eine „Sondersteuer“ auf wichtige Faktoren wie Einsatzbereitschaft, Qualifikation, unternehmerisches Risiko und private Investitionen dar, die für wirtschaftliches Wachstum notwendig sind. Trotz Rekordinvestitionen sei eine schrittweise Abschaffung des Solidaritätszuschlags bei entsprechendem politischen Willen und im Rahmen der Schuldenbremse machbar.