Christian Lindner, der Vorsitzende der FDP, hat bereits eine deutliche Vorstellung davon, wer bei einer möglichen Neuwahl ins Kanzleramt einziehen wird. Bei einem Auftritt auf dem Wirtschaftsgipfel der "Süddeutschen Zeitung" erklärte der frühere Bundesfinanzminister selbstbewusst, dass Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU, mit nahezu sicherer Wahrscheinlichkeit der nächste Bundeskanzler werde.
Die spannende Frage sei jedoch, mit welcher Koalitionskonstellation Merz regieren würde. Schwarz-rot, schwarz-grün – dies seien allesamt nur Varianten einer sogenannten „Ampel-Light“, so Lindner. Er beschrieb die CDU als ein politisches Chamäleon, das stets die Farbe seiner Koalitionspartner annehme.
Die FDP hingegen verfolgt ambitionierte Ziele für die bevorstehende Neuwahl des Bundestages am 23. Februar. Lindner betont, dass die FDP laut aktuellen Umfragen derzeit zwischen drei und fünf Prozent liege, doch ein zweistelliges Wahlergebnis anstrebe. "Unser Ziel ist die 10-Prozent-Hürde", erklärt er. Der Anspruch der FDP sei dabei, zum dritten Mal in Folge ein zweistelliges Ergebnis zu erzielen. Dies gelang der Partei sowohl 2021 mit 11,4 Prozent als auch 2017 mit 10,7 Prozent.
Zusätzlich plädiert Lindner für eine Neuausrichtung in der Wirtschaftspolitik und wünscht sich einen „Agenda“-Moment, inspiriert von den Reformen des ehemaligen Kanzlers Gerhard Schröder der SPD. Nach einem intensiven Streit um den wirtschaftspolitischen Kurs und die Einhaltung der Schuldenbremse wurde Lindner kürzlich von Olaf Scholz, der SPD-Kanzler, als Finanzminister entlassen, was zum Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition führte.