Chipotle sieht sich derzeit mit einem erheblichen rechtlichen Problem konfrontiert, da eine Sammelklage von Aktionären gegen das Unternehmen ins Rollen gebracht wurde. Der Anlass: Die stark variierenden Portionen, die Kunden in den sozialen Medien anprangerten und die schließlich den Aktienkurs ins Schwanken brachten. Die Unzufriedenheit der Gäste wurde laut Aktionärsklage in Chipotles Risiko-Berichten 2023 und 2024 nicht ausreichend widergespiegelt. Besonders brisant: Der Inhalt eines viralen TikTok-Videos des Influencers Keith Lee, das im Frühjahr und Sommer viel Beachtung fand, trug maßgeblich zur Eskalation bei. Lees Kritik an mager bestückten Burrito Bowls erlangte sage und schreibe 19,4 Millionen Aufrufe und heizte die Diskussion weiter an. Inmitten des Sturms fand sich der damalige Chipotle-CEO Brian Niccol, der in einem Interview mit Fortune betonte, dass Portionen nicht geschrumpft seien und die Großzügigkeit von Chipotle zum Markenkern gehöre. Kurioserweise verließ Niccol das Unternehmen im September, um als CEO zu Starbucks zu wechseln, und übergab das Ruder an den neuen CEO Scott Boatwright — am selben Tag, an dem die Klage eingereicht wurde. Der Wells Fargo Bericht im Juni bestätigte die Vorwürfe über die ungleichmäßige Portionsgrößen: Bei der Analyse von 75 Burrito Bowls zeigte sich erhebliche Variabilität, im Besonderen bei Online-Bestellungen. Chipotles Corporate Affairs Officer Laurie Schalow erklärte gegenüber Fortune, das Unternehmen werde sich energisch gegen die Vorwürfe verteidigen und steht zu ihrem Bekenntnis zu realem Essen. Brian Niccols Abrechnung mit den Portionsproblemen fand schließlich auf einem Earnings Call im Juli statt. Er gab zu, dass mehr als 10% der 3.500 Standorte des Unternehmens "Ausreißer-Portionen" hatten, was eine Neuschulung der Mitarbeiter notwendig machte, um die Portionen zu standardisieren.