Chipotle Mexican Grill sieht sich mit einer neuen Herausforderung konfrontiert, nachdem Aktionäre das Unternehmen verklagt haben. Der Vorwurf: Chipotle habe verschwiegen, dass in vielen seiner Restaurants die Portionsgrößen reduziert wurden, was die Kosten für Zutaten in die Höhe trieb und den Aktienkurs belastete.
In der am Montag eingereichten Sammelklage vor dem Bundesgericht in Santa Ana, Kalifornien, werfen die Kläger Chipotle vor, das wachsende Unbehagen der Kunden über die unbeständigen Portionsgrößen bei Burritos und Reisbowls verschwiegen zu haben. Das vermeintliche Fehlverhalten kam ans Licht, nachdem sich verärgerte Kunden auf Plattformen wie TikTok über die schwankenden Portionsgrößen beschwert hatten, was Chipotle dazu veranlasste, sich erneut auf "großzügige Portionen" zu besinnen – eine Strategie, die CEO Scott Boatwright und sein Vorgänger Brian Niccol an über 3.600 Standorten betonten.
Die Bemühungen zur Schadensbegrenzung belasteten die Gewinnmargen, woraufhin der Aktienkurs von Chipotle nach der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse fiel. Am 30. Oktober führte dies zu einem Verlust von etwa 6,5 Milliarden Dollar an Marktwert, so die Klage. Für die Käufer von Chipotle-Aktien und Optionen im Zeitraum vom 8. Februar bis 29. Oktober 2024 werden unbestimmte Schadensersatzforderungen geltend gemacht.
Chipotle lehnte eine unmittelbare Stellungnahme zu den Vorwürfen ab. Wenige Stunden zuvor wurde bekannt gegeben, dass Scott Boatwright nun dauerhaft die CEO-Position übernimmt, nachdem er diese zuvor interimistisch innehatte. Niccol hatte das Ruder im August abgegeben, um zu Starbucks zu wechseln, und sieht sich zusammen mit dem früheren Finanzchef Jack Hartung, der seit 1. Oktober als Präsident und Chief Strategy Officer bei Chipotle tätig ist, ebenfalls im Fokus der Klage.
Die rechtlichen Schritte, die unter dem Fallnamen Stradford gegen Chipotle bei Gericht geführt werden, eröffnen ein neues Kapitel der Herausforderungen für das Unternehmen.