24. Oktober, 2024

Technologie

Chipfabrik-Projekt im Saarland: Hoffnung auf Eis gelegt

Chipfabrik-Projekt im Saarland: Hoffnung auf Eis gelegt

Die Pläne des US-amerikanischen Unternehmens Wolfspeed für den Bau einer Chipfabrik in Ensdorf, Saarland, erleben eine ungewisse Zukunft. Diese Nachricht kommt gerade zu einem Zeitpunkt, an dem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf Auslandsreise in der indischen Metropole Neu Delhi ist und seine Enttäuschung öffentlich ausdrückte. Der Grünen-Politiker hatte auf das Projekt gesetzt, mit dem zahlreiche Hoffnungen für eine wirtschaftliche Belebung in der Region verknüpft waren. Der Stillstand ist aus zwei zentralen Gründen bedauerlich, betonte Habeck. Zum einen könnte das Saarland wirtschaftliche Stabilität gut gebrauchen, zum anderen drängt sich die Frage auf, wie Europa und insbesondere Deutschland ihre Abhängigkeit von asiatischen Lieferketten bei Halbleitern reduzieren können. Diese Abhängigkeit birgt in Krisenzeiten, insbesondere bei gestörten Lieferketten, ein erhebliches Risiko, das nicht ignoriert werden sollte. Ursprünglich hatte Wolfspeed Anfang 2023 den ehrgeizigen Plan vorgestellt, eine Fabrik für Siliziumkarbid-Halbleiter auf einem ehemaligen Kohlekraftwerksgelände zu errichten. Mit geschätzten Investitionen von 2,7 Milliarden Euro galt diese Technologie als Hoffnungsträger insbesondere im Bereich Elektromobilität und autonomes Fahren, da sie schnellere Ladezeiten und größere Reichweiten für E-Fahrzeuge ermöglicht. Doch das Unternehmen hat seine Strategie geändert: Aufgrund von Produktionserfolgen in den USA werden die Pläne vorerst aufgeschoben. Trotz dieser Rückschläge bekräftigte Wolfspeed, dem Standort Ensdorf für eine zukünftige Großproduktion treu bleiben zu wollen.