Der südkoreanische Chipgigant SK Hynix hat die Stimmung in der Halbleiterbranche mit seiner jüngsten Prognose deutlich eingetrübt. Das Unternehmen erwartet im ersten Quartal einen Umsatzrückgang bei Arbeitsspeicherchips (DRAM) im niedrigen Zehner-Prozentbereich im Vergleich zum Vorquartal. Noch gravierender könnte sich der Rückgang bei NAND-Speichern gestalten, wo Einbußen im hohen Zehner-Prozentbereich prognostiziert werden. Als Gründe nannte SK Hynix derzeit schwache Branchentrends und hohe Lagerbestände. Diese Prognosen führten zu einem Kursverlust der Aktie um 2,7 Prozent in Seoul und setzten damit auch andere Chipwerte unter Druck.
Indes vermeldete SK Hynix für das vierte Quartal einen Umsatzanstieg um 12 Prozent auf 19,8 Billionen südkoreanische Won (ungefähr 13,2 Milliarden Euro), während das operative Ergebnis um 15 Prozent auf 8,08 Billionen Won anstieg. Der Nettogewinn legte um 39 Prozent auf 8,01 Billionen Won zu, was die Erwartungen der Analysten leicht übertraf. Dennoch reichte dies nicht aus, um angesichts der ungewissen Zukunft die Investorengemeinschaft zu beruhigen. Auch die Aktien des Hauptabnehmers Nvidia blieben unter den gegebenen Bedingungen schwer beeinflussbar.
Besondere Enttäuschung schlug sich auch auf die europäischen und deutschen Märkte nieder. Die Aktien des niederländischen Chipanlagenbauers ASML büßten in Amsterdam rund vier Prozent ein. In Deutschland gerieten die Anteilscheine von Aixtron, Infineon und Siltronic aufgrund der verhaltenen Prognose unter Druck.
Analysten von Stifel Research bemerkten, dass SK Hynix mit seinem Ausblick das gegenwärtig herausfordernde Marktumfeld untermauere. In den vergangenen Tagen hatten Chipwerte aufgrund von Ankündigungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump bezüglich KI-Investitionen an Schwung gewonnen; die aktuellen Nachrichten aus Südkorea könnten nun allerdings zu Gewinnmitnahmen führen. Das Papier von SK Hynix hat seit Jahresbeginn um nahezu 25 Prozent zugelegt.