Die jüngsten Quartalsprognosen von Micron Technology haben in einem angespannten Marktumfeld für zusätzlichen Verkaufsdruck in der Halbleiterbranche gesorgt. Infineon-Aktien erlitten im DAX ein Minus von 3 Prozent, während Aixtron im MDAX um 3,6 Prozent und Siltronic um 4,2 Prozent nachgaben. Micron selbst verzeichnete nachbörslich einen dramatischen Kurssturz von 16 Prozent.
Kern des Problems ist die Umsatzprognose von 7,9 Milliarden US-Dollar für das zweite Geschäftsquartal, die deutlich unter der Konsensschätzung von 8,9 Milliarden US-Dollar liegt, so der Analyst Masahiro Nakanomyo von Jefferies. Ebenso enttäuschend fiel die Vorhersage für den Gewinn je Aktie aus, welcher mit einem avisierten Wert von 1,43 US-Dollar weit unter den Erwartungen liegt. Hierbei belasten vor allem die abnehmenden Gewinnchancen im NAND-Flashspeicher-Segment.
Auch kleinere Werte im SDax konnten dem Abwärtsdruck der Branche nicht entkommen: Elmos Semiconductor büßten 2,4 Prozent, PVA Tepla 2,2 Prozent und Süss Microtec 2,7 Prozent ein. Allerdings bleibt die Hoffnung, dass die Nachfrage nach DRAM-Komponenten und der Aufschwung bei KI-Großrechnern im Laufe des Jahres für positive Impulse sorgen könnten, wie JPMorgan-Analyst Harlan Sur optimistisch anmerkt.