23. November, 2024

Unternehmen

Chip-Riese Intel täuscht Investoren

Aktionäre klagen gegen Intel wegen angeblich irreführender Angaben zur internen Chipfertigung, die massive finanzielle Verluste nach sich zogen.

Chip-Riese Intel täuscht Investoren
Was wusste Intel, und wann? Diese Frage steht im Zentrum einer explosiven Sammelklage, die schwere Vorwürfe gegen den Technologie-Riesen erhebt.

Ein Pensionsfonds aus Missouri hat eine Sammelklage gegen Intel eingereicht, die schwere Vorwürfe gegen den Technologieriesen erhebt. Die Klage behauptet, Intel habe seine Aktionäre systematisch über gravierende Probleme in seiner internen Chipfertigung im Unklaren gelassen.

Eine klaffende Wunde in Intels Glaubwürdigkeit

Diese Vorwürfe sind nicht nur schwerwiegend, sie werfen auch ein düsteres Licht auf Intels Managementpraktiken. Laut der Klage waren sich führende Köpfe des Unternehmens, darunter CEO Patrick Gelsinger und CFO David Zinsner, der Schwierigkeiten bewusst, die das Foundry-Geschäft plagten. Trotzdem hätten sie entschieden, diese Informationen nicht mit ihren Investoren zu teilen.

Das Foundry-Fiasko

Intel hatte große Hoffnungen in seine Foundry-Sparte gesetzt, die als zentraler Pfeiler für zukünftiges Wachstum und Unabhängigkeit vom asiatischen Markt galt. Die Entscheidung, Chips intern zu produzieren, wurde durch umfangreiche Bundeszuschüsse untermauert, einschließlich eines 8,5 Milliarden Dollar schweren Beitrags durch das CHIPS-Gesetz.

Doch statt der erhofften Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen führten fehlgeleitete Investitionen und technische Probleme zu enormen Kostenüberschreitungen.

Die wirtschaftlichen Konsequenzen

Die Klage gibt an, dass diese verborgenen Probleme direkte Auswirkungen auf Intels finanzielle Ergebnisse hatten, einschließlich eines erheblichen Nettoverlustes von 1,6 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal 2024. Diese Ergebnisse stehen in scharfem Kontrast zu den zuvor von Intel gemachten optimistischen Prognosen über die Rentabilität und Effizienz der Foundry-Sparte.

Juristische und marktwirtschaftliche Nachwehen

Die Aktionäre, vertreten durch den Construction Laborers Pension Trust of Greater St. Louis, fordern nun Gerechtigkeit und Entschädigung für die irreführenden Informationen, die zu massiven finanziellen Verlusten führten.

Die Klage könnte weitreichende Folgen für die Glaubwürdigkeit und das finanzielle Wohlergehen von Intel haben, während sie auch andere Unternehmen in ähnlichen Industrien zur Rechenschaft ziehen könnte.