Nachdem der Chip-Hersteller Broadcom in der vergangenen Woche durch starke Geschäftszahlen im KI-Segment an der Börse beeindruckte, erlebte das Unternehmen nun eine Korrektur. Angetrieben von einem deutlichen Wachstum im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) hatte Broadcoms Aktie zuvor einen zweitägigen Kursaufschwung hingelegt. Die Euphorie wurde jedoch Anfang dieser Woche durch einen Kursrückgang um 4,4 Prozent gebremst. Hintergrund ist, dass der Halbleiter-Sektor insgesamt schwächelt, und Broadcom ist davon nicht ausgenommen. Auch wenn keine spezifischen Unternehmensnachrichten vorlagen, diskutieren Anleger offenbar über den angemessenen Wert der Aktie nach deren Kursanstieg. Broadcoms jüngste Quartalszahlen fielen weitgehend im Rahmen der Erwartungen der Analysten aus. Besonders jedoch zog das Unternehmen mit einem bemerkenswerten Anstieg des KI-Umsatzes um 220 Prozent die Aufmerksamkeit auf sich. Für das erste Quartal 2025 prognostiziert das Management ein weiteres KI-Wachstum von 65 Prozent, gestützt auf die starke Nachfrage nach ihren Jericho 3 Ethernet-Switches, die für KI-Netzwerke entwickelt wurden. Trotz des Optimismus für Broadcoms KI-Potenzial scheint sich Skepsis über die Nachhaltigkeit des KI-Booms im Markt breit zu machen. Auch Konkurrenten wie Nvidia, Arm und Marvell verzeichneten Kursrückgänge. Anzeichen deuten darauf hin, dass das Wachstum der Investitionen im KI-Bereich im kommenden Jahr abflachen könnte, wie der anhaltende Kursrückgang von Nvidia signalisiert. Broadcom wird derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 50 gehandelt, wobei das Wachstum sich voraussichtlich verlangsamen wird, da das Unternehmen die Übernahme von VMware, die im November 2023 abgeschlossen wurde, in seinen Zahlen verarbeiten muss. In der langfristigen Perspektive dürfte Broadcom jedoch weiterhin stark positioniert sein, insbesondere durch die bedeutenden Fortschritte im KI-Sektor. Für kluge Investoren könnte jetzt der richtige Zeitpunkt sein, um sich in Position zu bringen.