Die rasante Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) verleiht Halbleiteraktien einen eindrucksvollen Aufwind. Grafikkarten, bekannt als Graphics Processing Units (GPUs), sind essenziell für generative KI, und Unternehmen wie Nvidia, Advanced Micro Devices und Taiwan Semiconductor gelten bereits als frühe Sieger in diesem Bereich. Im Schatten des GPU-Marktes befindet sich die IT-Infrastruktur, ein Bereich, der unserer Meinung nach zu Unrecht übersehen wird. GPUs finden ihren Platz in Rechenzentren. Logisch erscheint es, dass mit zunehmendem Bedarf an GPUs auch die Nachfrage nach Rechenzentrumsdienstleistungen steigen müsste. Das dachte sich wohl auch der milliardenschwere Investor Ken Griffin von Citadel Advisors. Laut der neuesten 13F-Einreichung des Fonds hat Citadel seinen Anteil an der Rechenzentrumsaktie Equinix im zweiten Quartal um bemerkenswerte 704 % gesteigert und hält nun etwa 564.000 Aktien. Große Sprachmodelle (LLM) wie ChatGPT, Claude und Gemini sind derzeit äußerst beliebte KI-Anwendungen. Mit Funktionen, die von der Bilderstellung über das Generieren von Softwarecodes bis hin zu allgemeinen Suchfunktionen reichen, revolutionieren diese Modelle die Interaktion im Arbeitsumfeld und im Internet. Obwohl LLMs in der Lage sind, Anfragen fast augenblicklich zu beantworten, ist die zugrundeliegende Technologie weit komplexer. Generative KI, die Aufgaben schnell ausführt, erfordert ein langwieriges Entwicklungsverfahren. Denn maschinelle Lernanwendungen durchlaufen stetige Trainings- und Inferenztests. Diese Prozesse treiben den Bedarf an Rechenzentrumsressourcen voran. In der letzten Gewinnbesprechung von Equinix zog CEO Adaire Fox-Martin einen interessanten Vergleich zwischen dem Aufstieg der KI und der Cloud-Computing-Welle vor einem Jahrzehnt. Er bemerkte, dass "KI-Trainingslasten kurzfristig für eine signifikante Nachfrage sorgen" und dass dies auch die Nachfrage nach Inferenz stark beeinflusst. Heutzutage sind Cloud-Services für Technologieriesen wie Amazon, Alphabet, Microsoft und Oracle ein Multimilliarden-Dollar-Geschäft. Ein Grund hierfür ist, dass die Nachfrage nach digitaler Infrastruktur parallel zum steigenden Interesse der Unternehmen an datengetriebenen Entscheidungen wächst.