Als ASML am Dienstag überraschend seine schwachen Quartalszahlen präsentierte, ging ein Schock durch die Chipbranche. Der niederländische Chipausrüster, bekannt für seine hochmodernen Maschinen zur Halbleiterfertigung, musste seine Umsatzprognose deutlich nach unten korrigieren.
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Statt der ursprünglich erwarteten 30 bis 40 Milliarden Euro Umsatz für 2025, rechnet ASML nun nur noch mit 30 bis 35 Milliarden Euro. Die Anleger reagierten schockiert, und die Aktie verlor in kürzester Zeit über 16 Prozent an Wert.
Ein Crash mit Folgen – und Chancen
Der Einbruch bei ASML löste nicht nur bei den Anlegern des niederländischen Unternehmens Panik aus, sondern setzte auch den gesamten Chipsektor unter Druck. Aktien von Branchenriesen wie NVIDIA, Arm und Super Micro gerieten ebenfalls in den Sog und mussten zunächst Kursverluste hinnehmen.
Doch während ASML mit schwachen Zahlen kämpft, sehen die Konkurrenten in der KI-getriebenen Nachfrage nach leistungsstarken Chips großes Potenzial.
Insbesondere NVIDIA, einer der führenden Anbieter von Grafikprozessoren für Künstliche Intelligenz, konnte sich nach dem ersten Schock schnell wieder erholen. Analysten sind optimistisch, dass die starke Nachfrage nach KI-Lösungen das Geschäft von NVIDIA auf lange Sicht weiter antreiben wird.
„Unternehmen lenken ihre IT-Budgets zunehmend in KI-Server mit NVIDIA-GPUs, um ihre Produktivität zu steigern“, erklärt Barron’s in einer aktuellen Analyse.
Die Aktie von NVIDIA stieg am Donnerstag um 0,89 Prozent und notierte bei 136,93 US-Dollar.
Arm und Super Micro – Die Gewinner des KI-Booms?
Auch Arm, der britische Chiphersteller, dessen Technologie die Basis für viele Mobilgeräte bildet, profitiert indirekt von der wachsenden Bedeutung der Künstlichen Intelligenz. Mit einem Plus von 1,38 Prozent am Donnerstag stehen die Zeichen für Arm auf Wachstum.
Währenddessen blieb Super Micro Computer, ein weiterer Akteur im Chipsektor, mit einem leichten Kursrückgang von 2,39 Prozent auf 47,59 US-Dollar zurück. Dennoch sind auch hier die langfristigen Aussichten im Bereich KI positiv.
Warum ASML ins Straucheln gerät
Die schwachen Ergebnisse von ASML haben mehrere Ursachen. CEO Christophe Fouquet erklärte in der Pressemeldung, dass sich einige Marktsegmente langsamer erholen als erwartet. Insbesondere die schwache Nachfrage außerhalb des KI-Bereichs belastet das Geschäft.
Am meisten beunruhigte die Anleger jedoch der Einbruch im Auftragseingang: Dieser sank im dritten Quartal auf nur noch 2,63 Milliarden Euro – das sind über 50 Prozent weniger als im Vorquartal. Analysten hatten mit etwa dem Doppelten gerechnet.
Trotz des aktuellen Rückschlags bleibt ASML eine wichtige Säule der globalen Chipindustrie. Das Unternehmen liefert Schlüsseltechnologien für die Halbleiterproduktion, ohne die große Hersteller wie Intel und TSMC ihre Produkte nicht fertigen könnten. Doch die Konkurrenz schläft nicht.
Die Zukunft gehört der Künstlichen Intelligenz
Der Einbruch bei ASML hat die Märkte erschüttert, doch der Hype um die Künstliche Intelligenz scheint ungebrochen. NVIDIA und andere Akteure im Chipsektor profitieren davon, dass immer mehr Unternehmen auf KI setzen, um ihre Produktivität zu steigern.
„Der Trend zur Umverteilung von IT-Budgets in KI-Infrastrukturen wird sich in den nächsten Quartalen weiter verstärken“, erklärt ein Analyst.
Während ASML von den Schwierigkeiten des breiteren Marktes für Halbleiter getroffen wird, lenken Unternehmen wie NVIDIA und Arm ihre Energie in die wachstumsstarken Segmente der Künstlichen Intelligenz. Die Anleger scheinen dies zu honorieren – die Aktien dieser Unternehmen erholen sich schneller, als es nach dem ersten Schock zu erwarten war.