Der chinesische Elektrofahrzeughersteller BYD steht in Brasilien unter genauester Beobachtung, nachdem bekannt wurde, dass Hunderte von chinesischen Arbeitern mit irregulären Visa eine Fabrik im Land bauen sollten. Laut Angaben eines leitenden Arbeitsinspektors haben die brasilianischen Behörden hierbei 163 Arbeiter entdeckt, die unter "sklavenähnlichen Bedingungen" gearbeitet haben und derzeit das Land verlassen.
Die betroffenen Arbeiter, die vom BYD-Vertragspartner Jinjiang eingestellt wurden, galten als Opfer Menschenhandels, wobei 107 von ihnen ihre Pässe abgenommen wurden, wie die Ermittler berichteten. BYD hat sich verpflichtet, die Bedingungen für die verbleibenden Arbeiter entsprechend den brasilianischen Arbeitsgesetzen anzupassen, nachzuvollziehen ist jedoch noch nicht, welche Konsequenzen dies für den Fortgang des Bauvorhabens haben wird.
Während sich BYD gegen die Vorwürfe wehrt, bleibt der Ausbau der Produktionskapazitäten in Brasilien kritisch für die globale Wachstumsstrategie des Unternehmens. Die von BYD geplante Anlage in Bahia soll eine Produktionskapazität von 150.000 Fahrzeugen erreichen und stellt mit einer Investition von 620 Millionen US-Dollar einen wesentlichen Teil der Expansionspläne dar.
Das Werk, das ein Symbol für den wachsenden Einfluss Chinas in Brasilien geworden war, gerät nun in die Schlagzeilen. Unternehmensvertreter und Arbeitsbehörden verhandeln derzeit über die Sicherstellung der Arbeiterrechte, während die Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen beiden Ländern abzuwarten bleiben.