Chinas Technologiewerte stehen gewaltig unter Druck. Schon seit einiger Zeit befinden sich die Aktienkurse im Abwärtstrend, ausgelöst durch Befürchtungen, welche Wirtschaftsfolgen eine mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus haben könnte. Die jüngsten Unternehmensberichte trübten die Lage zusätzlich, was zu einer beschleunigten Talfahrt führte.
Sowohl PDD als auch Baidu, die als Indikatoren für die Konsumnachfrage gelten, enttäuschten mit ihren gestern veröffentlichten Umsatzzahlen. Insbesondere Baidu, ein Pionier in der Künstlichen Intelligenz, verzeichnete den größten Umsatzrückgang seit mehr als zwei Jahren. Auch der E-Commerce-Anbieter PDD warnte vor einer Verschlechterung der Ertragslage. Investoren stellten ernüchtert fest, dass "sich weder im Immobilienmarkt, noch bei Aktien oder Konsum etwas verbessert hat", bemerkte Steven Leung, Executive Director bei UOB Kay Hian in Hongkong.
Der CSI 300, ein maßgeblicher chinesischer Börsenindex, erlebte daraufhin seinen stärksten Rückgang seit dem 9. Oktober und setzte damit die Talfahrt seit dem Erreichen eines Höchststands fort, das im enthusiastischen Nachhall der Ankündigung von geldpolitischen Stimulierungsmaßnahmen erreicht wurde.
Unter den Betroffenen befindet sich auch Zhong Shanshan, der Gründer von Nongfu Spring und Chinas reichster Mann. Er äußerte sich verärgert über die beiden Tech-Giganten und warf PDD vor, das von ihm geschaffene Preissystem zu stören. Zudem forderte er eine Entschuldigung vom Gründer des TikTok-Eigentümers ByteDance, da dieser Online-Anfeindungen gegen ihn toleriert habe. Die Achterbahnfahrt der chinesischen Aktienmärkte hat Zhong hart getroffen, wobei Nongfu unter anderem mit schwacher Nachfrage und Herausforderungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zu kämpfen hat.