05. Januar, 2025

Politik

Chinesische Hacker dringen in das US-Finanzministerium ein: Ein globales Schachspiel der digitalen Art

Chinesische Hacker dringen in das US-Finanzministerium ein: Ein globales Schachspiel der digitalen Art

Im Zuge eines kürzlich aufgedeckten Cybersicherheitsvorfalls ist es chinesischen, staatlich unterstützten Hackern gelungen, in die Computer hochrangiger Führungskräfte des US-Finanzministeriums einzudringen. Diese jüngste Cyberattacke hat nicht nur unklassifiziertes Material, sondern auch Dokumente wie Entwürfe, Richtlinienentwürfe und Reisepläne offengelegt. Die betroffenen Geräte, insbesondere Laptops und Desktop-Computer wichtiger Funktionäre, gerieten ins Visier der Eindringlinge. Obwohl bisher keine spezifischen Namen der betroffenen Führungskräfte bekanntgegeben wurden, sind die Ermittlungen des Vorfalls im Gange. Rund 100 Regierungsrechner wurden kompromittiert, wie ein US-Beamter und eine weitere mit der Angelegenheit vertraute Person berichten. Im Gegensatz zu unklassifizierten Materialien blieben die E-Mail-Systeme und die klassifizierten Netzwerke des Ministeriums unbeschadet. Diese bislang ungeführten Details der Cyberattacke bieten einen Einblick in den internationalen digitalen Wettstreit, bei dem das US-Finanzministerium, dessen Rolle bei der Verwaltung der Staatsschulden und der Gestaltung wirtschaftlicher Richtlinien zentral ist, im Fadenkreuz steht. Die chinesische Regierung hat in der Vergangenheit vehement alle Vorwürfe hinsichtlich staatlich unterstützter Cyberangriffe zurückgewiesen. Ein Vertreter des chinesischen Außenministeriums bezeichnete die jüngsten Behauptungen als 'unbegründet'. Das Finanzministerium kommentierte den Vorfall nicht direkt, betonte jedoch in einer Mitteilung an den Kongress, dass ein Softwareanbieter, BeyondTrust, als Zugangsschleuse diente. Diese Dienste wurden mittlerweile abgeschaltet, und der Zugriff durch die Hacker sei inzwischen unterbrochen. Nicht unerheblich ist der Umstand, dass auch das Büro des Finanzministers sowie das Amt für Vermögenskontrolle, das für die Verwaltung von Wirtschaftssanktionen zuständig ist, betroffen waren. Informationen über die Sanktionserwägungen der USA sind für die chinesische Regierung von großem Interesse, besonders nachdem Finanzministerin Janet Yellen bei einem Besuch in Peking deutlich machte, dass chinesische Finanzinstitute Sanktionen erwarten könnten, sofern sie Moskaus Kriegspläne durch finanzielle Unterstützung fördern.