24. Oktober, 2024

Politik

Chinesische Botschaft: Einflussnahmeversuche auf US-Wahlen enthüllt

Chinesische Botschaft: Einflussnahmeversuche auf US-Wahlen enthüllt

Ein umfassendes Netzwerk von chinesisch kontrollierten Social-Media-Bots versucht, Wähler in Alabama, Texas und Tennessee zu beeinflussen. Dabei steht insbesondere der Senator aus Florida, Marco Rubio, im Fokus, wie aus einer aktuellen Studie von Microsoft hervorgeht. Laut Experten handelt es sich um eine koordinierte Einmischung in untergeordnete Wahlkämpfe, bei der gefälschte Konten den Abgeordneten Barry Moore aus Alabama, den texanischen Vertreter Michael McCaul, die Senatorin Marsha Blackburn aus Tennessee und Rubio, allesamt Republikaner, verunglimpfen.

Die Trollgruppe, die unter dem Namen Taizi Flood bekannt ist, hat antisemitische Botschaften verbreitet, Korruptionsvorwürfe verstärkt und oppositionelle Kandidaten unterstützt. Forscher verweisen darauf, dass die Gruppe mit dem chinesischen Ministerium für öffentliche Sicherheit in Verbindung steht. Die betroffenen Politiker sind in der Vergangenheit als Kritiker der chinesischen Regierungspolitik aufgetreten, was sie zu Zielen der Attacken macht.

Die Bots griffen Moore wegen seiner Unterstützung für Israel an und nutzten antisemitische Sprache. Rubio wurde als Teil eines finanziellen Korruptionsskandals dargestellt. Blackburns Konkurrent wurde gleichzeitig durch die Verbreitung von Anschuldigungen über ihre angeblichen finanziellen Verbindungen zur Pharmaindustrie unterstützt. McCaul wurde eine Beteiligung an Insiderhandel unterstellt. Während Moore, McCaul und Blackburn nächsten Monat zur Wiederwahl stehen, wird Rubio erst 2028 wieder antreten.

Microsoft stellte fest, dass der Einflussversuch zu keiner "erheblichen Beteiligung" führte. Genauere Zahlen zur Reichweite der beeinflussten Social-Media-Beiträge wurden nicht angegeben.

Barry Moores Sprecherin, Madison Green, betonte das Bewusstsein ihres Büros für diese Kampagne. Moore selbst verwies auf die antisemitische Haltung der Kommunistischen Partei Chinas und deren Bemühungen, in den entscheidenden Wahlen Zwietracht zu säen. Weitere Kommentare von den anderen betroffenen Abgeordneten oder dem Büro des Direktors für nationale Geheimdienste stehen noch aus.