15. Januar, 2025

Politik

Chinesische Ballons über Taiwan sorgen für Spannungen

Chinesische Ballons über Taiwan sorgen für Spannungen

Die chinesische Volksbefreiungsarmee sorgt erneut für Unruhe im Konflikt zwischen China und Taiwan. Nachdem in den letzten Wochen vermehrt chinesische Kampfjets taiwanesischen Luftraum verletzten, schweben nun auch verdächtige chinesische Ballons über der Insel. Das taiwanische Verteidigungsministerium hat Peking vorgeworfen, die Bevölkerung einschüchtern zu wollen und spricht von einer "Grauzonen-Taktik".

Die Ballons wurden seit Jahresbeginn täglich gesichtet. Insgesamt wurden zwölf davon entdeckt, von denen sechs über der Insel selbst flogen und die übrigen über den Meeresgewässern an der Nordküste Taiwans. Der Nutzen dieser Luftgefährte ist bislang unklar. Peking hat sich bisher nicht zu den Ballons geäußert.

Die taiwanische Armee sieht die Ballons nicht nur als psychologische Kriegsführung, sondern auch als Bedrohung für die regionale Flugsicherheit. Angesichts der kommenden Präsidentschafts- und Parlamentswahl am 13. Januar in Taiwan vermuten viele Experten politische Motive hinter Chinas Aktionen. Politiker in Taiwan rufen die Bevölkerung dazu auf, sich von Chinas Einschüchterungsversuchen nicht beeinflussen zu lassen.

Es ist nicht das erste Mal, dass China technische Geräte zum Überfliegen von Taiwan einsetzt. Bereits im letzten Jahr tauchte ein chinesischer Ballon über den USA auf, was zu einem diplomatischen Streit zwischen den beiden Ländern führte. Die USA beschuldigten China der Spionage, während Peking behauptete, es handele sich um einen abgedrifteten Forschungsballon.

Die Spannungen zwischen China und Taiwan sind seit Jahrzehnten hoch. Obwohl Taiwan eine demokratisch gewählte Regierung hat und mehr als 23 Millionen Einwohner zählt, reklamiert China die Insel weiterhin für sich. Eine Wiedervereinigung wird von Peking angestrebt, notfalls auch mit militärischen Mitteln.