08. Oktober, 2024

Märkte

Chinesische Aktien auf Höhenflug: Nach Feiertagspause sprudeln die Märkte

Chinesische Aktien auf Höhenflug: Nach Feiertagspause sprudeln die Märkte

Ein eindrucksvoller Höhenflug chinesischer Aktien versetzte die Märkte am Dienstag in Euphorie, als der Handel nach einer einwöchigen Feiertagspause wieder aufgenommen wurde. Die Anleger setzen voll auf die jüngsten Konjunkturimpulse, die vom Staat ausgehen, um das Wirtschaftswachstum zu stützen.

Der Blue-Chip-Index CSI300 konnte sich um beeindruckende 10 % steigern und erreichte somit den höchsten Stand seit Mitte 2022. Auch der Shanghai Composite glänzte mit einem Zuwachs von 9,7 % und notierte auf seinen besten Levels seit Dezember 2021. Diesem spektakulären Aufschwung stand jedoch der Hang Seng Index von Hongkong entgegen, der nach einer vorherigen Hochphase am Montag um 2,8 % einbrach. Zudem fiel der Yuan deutlich auf 7,0502 pro Dollar, während fünfjährige Anleihefutures auf den tiefsten Stand seit Juli sanken.

Inmitten dieser Turbulenzen rückt eine Pressekonferenz der Nationalen Kommission für Entwicklung und Reform in den Blickpunkt der Investoren. Man erhofft sich weitere Einzelheiten zu den finanziellen Anreizen, die hinter dieser märchenhaften Marktentwicklung stehen.

Schon vor der Feiertagspause hatte China die kraftvollsten Konjunkturmaßnahmen seit der Pandemie angekündigt, was den CSI300 innerhalb von fünf Handelstagen um 25 % in die Höhe katapultierte. Der extreme Anstieg der Umsätze sorgte dafür, dass Broker und Handelssysteme unter dem Druck des regen Kaufs schwankten. Am besagten Montag vermochten sowohl der CSI300 als auch der Shanghai Composite ihre größten Gewinne seit 2008 zu verzeichnen.

Die Behörden reagierten mit Zinssenkungen und deuteten fiskalische Unterstützung an, um die, nach chinesischen Maßstäben, schwächelnde Wirtschaft zu stabilisieren. David Tepper, Hedgefonds-Manager, äußerte sich vor dem Feiertag positiv zu den Maßnahmen und wollte „alles“ in China kaufen. Dennoch warnen einige Stimmen nun vor übergroßen Risiken.

Analysten der Bank of America erklärten, dass Chinas Anteil im MSCI EM Index von 24 % im August auf aktuell 30 % gestiegen sei. Die fortgesetzte Outperformance könnte zu einem sich selbst verstärkenden „Pain-Trade“ bis zum Jahresende führen. Dennoch ist man der Ansicht, dass die „Kauf-alles“-Phase bald enden könnte: Aspekte wie Marktdynamik, fiskalische Unterstützung, Gewinne, die US-Wahl und weitere politische Entscheidungen sind in der Zukunftsbetrachtung essenziell.

Für den Fall von Gewinnmitnahmen könnten Verbraucher-, Immobilien- und Broker-Aktien ins Visier der Anleger geraten. Bevorzugten Zugang biete hingegen die Investition in große Internetunternehmen und ertragreiche staatseigene Unternehmen.