In einer Atmosphäre symbolträchtiger Diplomatie hat die ungarische Hauptstadt den chinesischen Staatschef Xi Jinping mit militärischen Ehren empfangen. Der Besuch markiert den Höhepunkt von Xi Jinpings Europatour und unterstreicht die besondere partnerschaftliche Beziehung zwischen China und Ungarn. Es wird erwartet, dass die Gespräche mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban in Budapest zur Unterzeichnung von mehr als einem Dutzend bilateraler Abkommen führen werden, wie von der ungarischen Regierung angekündigt. Die Einzelheiten dieser Vereinbarungen sollen im Verlauf des Nachmittags publik gemacht werden.
Ungarn spielt eine strategische Rolle in Chinas Expansion seiner "Neuen Seidenstraße", dem weltumspannenden Infrastrukturprojekt, das für Kontroversen innerhalb der Europäischen Union sorgt. Nicht zuletzt deshalb ist das Land eine interessante Wahl für den Schlussakt von Xis Reiseroute, die bereits Stationen in Frankreich und Serbien beinhaltete. Unter der Führung Orbans sucht Ungarn die Nähe zu China, um so auf EU-Ebene einen Gegenpol zu seiner oft isolierten Position zu schaffen.
Neben der geopolitischen Annäherung sind auch konkrete Projekte ein Thema: China investiert in Ungarn, unter anderem mit dem Bau einer Eisenbahnstrecke, die Budapest und Belgrad verbinden soll, und engagiert sich in der Entwicklung des Sektors für Elektromobilität, einschließlich der Herstellung von Elektroautos und Batterien. Allerdings sind die Expansionspläne nicht unumstritten – insbesondere gegen eine geplante Batteriefabrik in Debrecen regt sich Widerstand unter Umweltschützern und in juristischen Kreisen, was auf mögliche Konflikte in der chinesisch-ungarischen Zusammenarbeit hindeutet.
Ein Auge auf die wirtschaftliche Dynamik dieser Annäherung richtend, bleibt die internationale Gemeinschaft gespannt auf die Ergebnisse des hochrangigen Zusammentreffens.