Peking. Fünf finanzmächtige Staatsbanken haben unerwartet die Zinssätze für ausgewählte Einlagen gesenkt, und damit nicht nur potenziell die Kreditkosten beeinflusst, sondern auch ein erdbebenartiges Beben durch die globalen Finanzmärkte geschickt.
Am Freitag blieb die Bewegung an den asiatischen Börsen verhalten. Der Nikkei-Index in Tokio schloss nur minimal im Plus, während der breiter gefasste Topix um 0,5 Prozent zulegte.
Doch der eigentliche Fokus richtet sich auf China, wo die Staatsbanken ihre Zinssätze anpassen und die Börsen in Shanghai und Hongkong aufhorchen lassen.
In einem überraschenden Schritt senkten sie die Zinssätze für bestimmte Einlagen, um Spielraum für die Reduzierung der Kreditkosten zu schaffen.
Ein strategischer Schachzug, der Investoren weltweit aufhorchen lässt. Die Frage, die sich viele stellen: Könnten ähnliche Maßnahmen im neuen Jahr folgen?
Die asiatischen Märkte werden zusätzlich von anderen Entwicklungen beeinflusst
In Japan agierten die Anleger zurückhaltend, gestützt von Gewinnen an der Wall Street und der Hoffnung auf fallende Zinsen in den USA.
Der Bankenindex verzeichnete Gewinne, während Japans Kernverbraucherpreise im November den langsamsten Anstieg seit über einem Jahr verzeichneten. Ein Zeichen dafür, dass der Kostendruck in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt nachzulassen scheint.
Doch nicht alle Akteure in Hongkong konnten auf positive Nachrichten bauen. Die Aktien von Tencent und NetEase verloren an Wert, als chinesische Regulierungsbehörden eine Palette von Regeln ankündigten, um Anreize zum Spielen von Videospielen einzudämmen.
Ein Rückschlag für die Gaming-Giganten, der den Hang Seng Index um 1,6 Prozent sinken ließ.
Die Zinsentwicklung in China birgt weitreichende Implikationen. Die Weltwirtschaft schaut gebannt auf die nächsten Schritte der Staatsbanken und fragt sich, wie diese Maßnahmen die globalen Finanzmärkte beeinflussen werden.