China intensiviert seine Maßnahmen zur Stabilisierung der heimischen Währung, indem die chinesische Zentralbank (PBOC) den täglichen Referenzkurs deutlich anhebt. Dieser Schritt erfolgte als Reaktion auf die jüngsten vorsichtigen Äußerungen der US-Notenbank bezüglich künftiger Zinssenkungen, die dem US-Dollar Auftrieb verliehen und den Offshore-Yuan auf ein neues Einjahrestief drückten.
Der von der PBOC festgesetzte Kurs lag 1.232 Basispunkte stärker als die durchschnittliche Schätzung in einer Bloomberg-Umfrage am Donnerstag und markierte damit die größte Abweichung seit Juli. Dies deutet darauf hin, dass die Behörden verstärkt versuchen, den Yuan zu stützen, da die Erwartung wächst, dass China eine Schwächung der Währung in Kauf nehmen könnte, um die Auswirkungen der US-Zölle auf chinesische Exporte abzuschwächen. Laut Zou Lan, dem Leiter der PBOC-Abteilung für Geldpolitik, zielt die Währungspolitik darauf ab, 'äußeren Einflüssen energisch entgegenzuwirken.'
Experten wie Ken Cheung, der leitende Asien-Devisenanalyst bei der Mizuho Bank, sehen hierin den Ausdruck eines wachsenden Abwertungsdrucks auf den Yuan aufgrund der Dollar-Stärke und der eskalierenden Bemühungen Der PBOC diesen zu verteidigen. Angesichts der Verpflichtung der Zentralbank, die Abwertung des Yuan in diesem Jahr zu begrenzen, wird erwartet, dass der relativ stabile Onshore-Yuan den Offshore-Yuan bis Jahresende in die Nähe von 7,3 ziehen wird.
Seit Trumps Wahlsieg hat die PBOC die heimische Währung mit stärker als erwarteten Fixierungen unterstützt und dabei eine weiche rote Linie um 7,2 gezogen. Der tägliche Kurs, der die Bewegungen des Onshore-Yuan um 2% in beide Richtungen begrenzt, ist das am häufigsten genutzte Instrument der PBOC zur Devisenregulierung.
Chinas zweitgrößte Volkswirtschaft sieht sich gleichzeitig mit einer anhaltenden Immobilienkrise und nachlassender Verbraucherstimmung konfrontiert. Zur Ankurbelung des Wachstums signalisierten führende Beamte letzte Woche mutigere wirtschaftliche Unterstützung im nächsten Jahr und kündigten eine 'moderate Lockerung' der Geldpolitik sowie eine 'proaktivere' Fiskalpolitik an.
Die Erwartung, dass die PBOC die Zinssätze senken könnte, führt zudem zu einem Rückgang der chinesischen Anleiherenditen und verschärft die Zinsdifferenz zur USA, was die Verluste des Yuan verstärkt. Prognosen von BNP Paribas, UBS und Societe Generale sehen den Onshore-Yuan bis 2025 jenseits des im vergangenen Jahr erreichten Rekordtiefs von 7,3510.
Der Offshore-Yuan stieg nach der Festlegung der PBOC um 0,2% auf 7,3134 pro Dollar.