Die Zentralbank Chinas sorgt für Aufsehen, indem sie ihre Staatsanleihenkäufe vorübergehend stoppt. Diese Entscheidung führt zu einem deutlichen Anstieg der Renditen und löst Spekulationen aus, dass damit der Abwertung einer schwächelnden Währung entgegengewirkt werden soll. Die People's Bank of China (PBOC) begründet diesen Schritt mit einem Mangel an verfügbaren Anleihen auf dem Markt und zielt darauf ab, den geldpolitischen Rahmen anzupassen.
Dieser Schritt fällt zusammen mit einem kräftigen Ausverkauf in anderen wichtigen Anleihemärkten weltweit und deutet darauf hin, dass Chinas Zentralbank bestrebt ist, die heimischen Renditen in Einklang mit den internationalen Märkten zu halten. Nach der Ankündigung schnellten die Renditen in die Höhe, was einen umgekehrten Effekt auf die Anleihepreise hat. So kletterten die 30-jährigen Staatsanleihen um fünf und die 10-jährigen um vier Basispunkte an.
Ken Cheung, Chefstratege für asiatische Währungen bei der Mizuho Bank, erklärt, dass die Zentralbank damit ein deutliches Signal gegen eine weitere Renditeabsenkung sendet, da die aufgeweitete Zinslücke zwischen China und den USA als wesentliche Ursache der Yuan-Abwertung gilt. Die plötzliche Ankündigung erfolgte nur wenige Monate, nachdem die PBOC mit dem Anleihekauf begonnen hatte, um die Liquiditätsverwaltung zu verbessern.
Diese Maßnahme erinnert an frühere Warnungen der PBOC über Blasengefahren in einem Anleihemarkt, der tendenziell durch niedrige Renditen und eine schwächelnde Wirtschaft geprägt ist. Während die Wirtschaft Schwierigkeiten hat, investieren viele in Bankeinlagen und Anleihen, was die Preise in die Höhe treibt. Die kürzliche Rallye führte sogar dazu, dass die 30-jährigen Renditen auf bis zu 1,8% fielen, was die Unsicherheit über die Wirtschaft widerspiegelt.
Yu Yangyu von der Guangdong Shunde Rural Commercial Bank Co. betonte in einem Webinar die Notwendigkeit der Zentralbank, das Anleihemarktgefühl angesichts des Währungsdrucks und der rasch sinkenden Renditen aufrechtzuerhalten.