23. September, 2024

Wirtschaft

Chinas Zentralbank senkt selten genutzten Zinssatz – Hoffnung auf weitere geldpolitische Maßnahmen

Chinas Zentralbank senkt selten genutzten Zinssatz – Hoffnung auf weitere geldpolitische Maßnahmen

Die People's Bank of China (PBOC) hat erneut auf die schwächelnde Wirtschaft des Landes reagiert und eine eher seltene Maßnahme ergriffen, indem sie den zweiwöchigen Reverse-Repo-Satz um 0,1 Prozentpunkte auf 1,85 Prozent gesenkt hat. Diese Senkung folgt auf die Reduzierung des einjährigen Zinssatzes der mittelfristigen Kreditfazilität (MLF) und anderer Kreditzinsen im Juli. Der zweiwöchige Reverse-Repo-Satz ist für kurzfristige Geschäfte mit den im Land tätigen Banken relevant, spielt jedoch eine untergeordnete Rolle im Vergleich zum einwöchigen Reverse-Repo-Satz oder dem Hauptleitzins. Ein weiteres Zeichen für die Entschlossenheit der Behörden zur wirtschaftlichen Unterstützung ist die Ankündigung, dass drei führende Finanzaufsichtsbehörden eine seltene Sitzung zur wirtschaftlichen Lage abhalten werden. Die Maßnahmen verstärken die Erwartung, dass die PBOC die Zinssätze weiter senken könnte, insbesondere nachdem die US-Notenbank kürzlich ihre Leitzinsen um 0,5 Prozentpunkte gesenkt hat. Der Zinsschritt der PBOC ist eine von mehreren kürzlich signalisierten Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft, die zuletzt enttäuschende Daten im August vorgelegt hatte. Diese Daten haben die Befürchtung aufkommen lassen, dass das Ziel von Präsident Xi Jinping, ein jährliches Wirtschaftswachstum von rund fünf Prozent zu erreichen, verfehlt werden könnte. Allerdings bleibt die geldpolitische Strategie Chinas in den Augen vieler Experten intransparent. Analyst Volkmar Baur von der Commerzbank bezeichnete den Zinsschritt der PBOC als bestenfalls halbherzig. Er verwies darauf, dass die Notenbank vor wenigen Wochen angekündigt hatte, sich stärker auf den 7-Tage-Repo-Satz und weniger auf die 1-Jahres-Fazilität zur Zinsteuerung zu konzentrieren. Baur resümierte, dass die realwirtschaftlichen Auswirkungen der aktuellen Zinssenkung vernachlässigbar seien und daher keine größeren Effekte auf die Währung zu erwarten seien.