Chinas Wirtschaftswachstum: Eine stabile, aber zurückhaltende Erholung

Chinas Wirtschaftswachstum zeigt im dritten Quartal Anzeichen der Abkühlung, wächst jedoch um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – minimal über den Vorhersagen von Analysten, die ein Wachstum von 4,5 Prozent erwartet hatten. Diese Zahlen reflektieren die Herausforderungen, denen sich die chinesische Wirtschaft angesichts der fortdauernden Immobilienkrise gegenübersieht. Der angekündigte Stimulus der Regierung, dessen Details bislang nicht präzisiert wurden, sollte den Konsum ankurbeln, jedoch blieb der anfängliche Optimismus an den Märkten aus. Ökonom Max Zenglein vom China-Institut Merics betont, dass die Maßnahmen Pekings eher stabilisierend als wachstumsfördernd wirken und dass der Fokus weiterhin auf der Stärkung des Technologiesektors liegt. Diese strategische Ausrichtung wird von Staats- und Parteichef Xi Jinping konsequent verfolgt, auch wenn dies Teile der Mittelschicht belastet. Ungeachtet der Skepsis hinsichtlich des Erreichens des Fünf-Prozent-Wachstumsziels gibt sich der Sprecher des Pekinger Statistikamts, Sheng Laiyun, optimistisch. Er sieht Spielraum für weitere Maßnahmen zur wirtschaftlichen Belebung. Positive Anzeichen für eine Stabilisierung sind der steigende Stromverbrauch und die Preiserhöhung einiger Produktionsmaterialien. Auch der Konsum während der Feiertage rund um den Nationalfeiertag gibt Anlass zur Hoffnung auf eine Erholung im vierten Quartal.