16. Dezember, 2024

Wirtschaft

Chinas Wirtschaftserholung mit neuerlichen Herausforderungen konfrontiert

Chinas Wirtschaftserholung mit neuerlichen Herausforderungen konfrontiert

Chinas wirtschaftliche Erholung verzeichnet einen erneuten Rückschlag, da der Einzelhandelsumsatz des Landes unter den Erwartungen bleibt. Der Gewinn lag bei nur drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das chinesische Statistikamt berichtet. Dies ist eine deutliche Abschwächung im Vergleich zum Vormonat und unterschreitet die von Bloomberg erhobenen Expertenprognosen von fünf Prozent. Im Oktober betrug das Wachstum im Einzelhandel noch 4,8 Prozent, während es im September von 2,1 auf 3,2 Prozent stieg. Auch die Investitionen außerhalb der Landwirtschaft enttäuschten mit einem Anstieg von lediglich 3,3 Prozent in den ersten elf Monaten des Jahres. Erwartet hatten Experten ein Wachstum von 3,5 Prozent. Positiv hervorzuheben ist die Entwicklung der Industrieproduktion, die mit einem Anstieg von 5,4 Prozent im November im Rahmen der Analystenerwartungen lag. Einige Experten, darunter Michelle Lam von Societe Generale, führen dieses Wachstum auf Vorzieheffekte vor dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Donald Trump zurück, der durch mögliche Zölle den Export erschweren könnte. Die gesamtwirtschaftlichen Daten zeigen jedoch weiterhin Herausforderungen auf. Analyst Volkmar Baur von der Commerzbank betont die anhaltenden konjunkturellen Schwierigkeiten, insbesondere die schwächelnde heimische Nachfrage. Volkswirt Kelvin Lam von Pantheon Macroeconomics warnt davor, dass die Wirkung der staatlichen Stimulusmaßnahmen allmählich verpufft. Angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen plant die chinesische Regierung eine aktivere Fiskalpolitik bis 2025. Diese soll durch erhöhte Staatsausgaben die heimische Nachfrage stärken und die Abhängigkeit vom internationalen Handel reduzieren. Zusätzlich ist eine moderate Lockerung der Geldpolitik vorgesehen. Ein Lichtblick zeigt sich auf dem Immobilienmarkt: Der Rückgang der Preise für neue Eigenheime hat sich im November auf 0,20 Prozent verlangsamt, nach einem Minus von 0,51 Prozent im Oktober. Doch es bleibt abzuwarten, wie nachhaltig diese Entwicklung ist.