Die aktuelle wirtschaftliche Lage Chinas zeigt ein Zusammenspiel aus sinkenden Anleiherenditen, einem nachlassenden BIP-Wachstum und einer anhaltenden Deflation der Verbraucherpreise – ein besorgniserregendes Bild für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Während das offizielle Nationale Statistikamt (NBS) ein jährliches Wachstum von 4,8 % bis zum dritten Quartal 2024 verkündete, schätzt die China-kritische Rhodium Group das Wachstum auf lediglich 2,4 % bis 2,8 %. Besonders auffallend sind die Unterschiede in der Bruttoanlageinvestition und im Konsum der Haushalte.
Im Jahr 2024 vollzieht sich ein Wendepunkt in der Betrachtung der chinesischen Wirtschaft. Die vormals optimistischen Aussichten Pekings wurden gebremst, als die Regierung die Notwendigkeit erkannte, den Binnenkonsum anzukurbeln. Trotz Maßnahmen wie einem Eintauschprogramm für Kleidung und Haushaltsgeräte bleibt der Erfolg bescheiden. International und auch national wird weiter an der Kredibilität der Zahlen gezweifelt, wobei Institutionen wie der Internationale Währungsfonds (IWF) zurückhaltend sind, die offiziellen Berichte vollständig zu akzeptieren.
Die amtlich gemeldeten Wirtschaftsdaten Chinas stoßen auf Kritik hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit. Die Diskrepanz zwischen offiziell gemeldeten Zahlen und tatsächlichen Regierungsmaßnahmen wirft Fragen auf. Trotz Berichten über eine leichte Verlangsamung des BIP-Wachstums hat die Regierung umfangreiche fiskalische Maßnahmen ergriffen – ein Hinweis darauf, dass die wirtschaftlichen Probleme ernster sind, als berichtet wird.
Zusätzlich verkompliziert die Verbraucherpreisinflation die wirtschaftliche Situation Chinas. Im November 2024 wurde ein Wachstum des Verbraucherpreisindex von lediglich 0,2 % zum Vorjahr verzeichnet, was auf tief verwurzelte deflationäre Tendenzen hinweist. Auch sinkende Anleiherenditen, eine Zentralbankpolitik, die den Anleihemarkt stabilisieren soll, und eine Abschwächung des Yuan gegen den Dollar tragen zu den wirtschaftlichen Herausforderungen bei.
Neben den schwächelnden Regierungs- und Haushaltskonsumausgaben erweisen sich die Nettoexporte 2024 als positive Ausnahme, da sie durch ein starkes Exportwachstum getrieben wurden, trotz globaler Handelskonflikte und einer geringen Binnennachfrage. Die Stabilität der Investitionen wird 2025 durch fiskalische Unterstützung erwartet, dennoch bleibt der Privatsektor aufgrund von Kreditbeschränkungen und Deflationsdruck zurückhaltend.
Die wirtschaftliche Landschaft Chinas wird von der globalen Gemeinschaft unter die Lupe genommen. Es wird auf eine transparentere Berichterstattung gedrängt, um die tatsächliche Wirtschaftslage des Landes besser zu verstehen.