18. Oktober, 2024

Wirtschaft

Chinas Wirtschaft: Bröckelnder Schwung trotz Stimulierungsoffensive

Chinas Wirtschaft: Bröckelnder Schwung trotz Stimulierungsoffensive

Die chinesische Wirtschaft zeigt im dritten Quartal eine gedämpfte Wachstumsdynamik, trotz der Maßnahmen, die die Regierung unternommen hat, um das jährliche Wachstumsziel zu erreichen. In den Monaten von Juli bis September wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr, wie das Nationale Statistikbüro am Freitag mitteilte. Dies stellt das geringste Wachstum seit März 2023 dar und liegt etwas unter der Wachstumsrate des zweiten Quartals von 4,7 %.

Obwohl dieser Wert die Erwartungen der Ökonomen leicht übertraf, bedeutet er, dass das Wachstum in den ersten neun Monaten des Jahres auf 4,8 % fiel – das untere Ende des angestrebten Jahresziels von rund 5 %. Die erreichten Wachstumszahlen werfen Zweifel auf, ob das Kursziel der Regierung noch erreicht werden kann.

Die Wirtschaftsaktivitäten in verschiedenen Sektoren zeigen jedoch einige Anzeichen der Erholung. Einzelhandelsumsätze im September übertrafen die Erwartungen, verstärkt durch staatliche Zuschüsse für den Kauf von Haushaltsgeräten, die einen Anstieg von 21 % verzeichneten. Gleichzeitig bleiben die deflationären Tendenzen problematisch, mit schwachen Verbraucherpreisen und seit 24 Monaten fallenden Erzeugerpreisen.

Präsident Xi Jinping forderte in den letzten Wochen in öffentlichen Ansprachen dazu auf, die Anstrengungen zur Stabilisierung der Wirtschaft zu intensivieren. Die Regierung bleibt vorsichtig, während sie Maßnahmen ausrollt, doch die wachsende Komplexität des externen Umfelds erfordert eine solide Grundlage für künftige Verbesserungen.

Der Immobiliensektor, ein traditioneller Wachstumstreiber, steckt weiterhin in der Krise, während das neueste Politikpaket enttäuschte Erwartungen auslöste und die Aktienkurse in diesem Bereich einbrechen ließ. Der CSI 300 Index erlebte einen Aufschwung bis Oktober, bevor er einige seiner Gewinne wieder verlor. Anleger bleiben skeptisch gegenüber den zukünftigen fiskalischen Maßnahmen zur Belebung des Wachstums und des Marktes.

Mit einer Reihe von Stimulansmaßnahmen, darunter Zinssenkungen und Unterstützung für den Immobilien- und Aktienmarkt, versucht die Regierung, die wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen. Doch das Fundament für einen tragfähigen Erholungsverlauf muss erst gefestigt werden.