Am 12. November, unter strahlend blauem Himmel und fernab von offiziellen Ankündigungen, passierte etwas, das die Fachwelt elektrisierte: In der Nähe der Chengdu Aircraft Corporation, einem der führenden Luftfahrtentwickler Chinas, wurde ein nie zuvor gesehenes Kampfflugzeug gesichtet.
Die Bilder verbreiteten sich rasend schnell in sozialen Netzwerken und sorgten für eine Welle von Spekulationen. Handelt es sich um den weltweit ersten Kampfjet der 6. Generation?
„White Emperor“ nennen Insider das Modell, das laut Beobachtern aus einem Science-Fiction-Film entsprungen zu sein scheint. Ohne klassisches Seitenleitwerk, mit futuristischer Form und angeblich drei Triebwerken, verspricht dieser Jet mehr als nur ein weiterer Meilenstein der Luftfahrt zu sein.
Ein Jet, der Regeln bricht
Schon die äußeren Merkmale des neuen Jets sind außergewöhnlich. Drei Triebwerke – eine Seltenheit in der modernen Militärluftfahrt – könnten ihn nicht nur schneller und wendiger machen, sondern auch flexibler.
„Das Konzept ist radikal,“ sagt der Luftfahrtexperte Zhou Wei aus Shanghai. „Ein drittes Triebwerk kann enorme Vorteile bringen, etwa bei der Manövrierfähigkeit und Reichweite. Und es bietet Redundanz, falls eines ausfällt.“
Besonders auffällig: Die Konstruktion verzichtet auf das klassische Seitenleitwerk, was Radarerkennungen erheblich erschweren könnte. Dies ist ein entscheidender Vorteil, denn Luftüberlegenheit basiert nicht nur auf Geschwindigkeit, sondern auch auf Unsichtbarkeit.
Was steckt wirklich dahinter?
Die fehlenden offiziellen Informationen aus Peking lassen Raum für Interpretationen. Während einige Beobachter sicher sind, dass es sich um den Prototyp eines Jets der 6. Generation handelt, hält eine andere Theorie ebenfalls stand: Könnte der Jet ein neuer Tarnkappen-Bomber sein?
Modelle wie der JH-XX wurden bereits in der Vergangenheit angekündigt, jedoch nie der Öffentlichkeit präsentiert.
Klar ist, dass Peking mit diesem Premierenflug eine Botschaft sendet. Seit Jahren arbeitet China daran, im militärischen wie technologischen Bereich gleichzuziehen oder gar an den bisherigen Führern der Luftfahrt vorbeizuziehen – allen voran den USA.
Warum jetzt?
Der Zeitpunkt der Enthüllung dürfte kein Zufall sein. Der Premierenflug am Geburtstag von Mao Tse-tung, einer der zentralen Figuren der chinesischen Geschichte, war vermutlich sorgfältig gewählt.
Es unterstreicht den symbolischen Charakter dieser Entwicklung: China sieht sich als kommende Supermacht – technologisch, wirtschaftlich und militärisch.
Die Begleitung des „White Emperor“ durch den chinesischen J-20, ein Kampfflugzeug der 5. Generation, war dabei ein klares Statement. Der J-20, bereits ein Symbol für Chinas Aufstieg in der Luftfahrt, wird durch dieses neue Modell übertroffen – technologisch wie strategisch.
Lesen Sie auch:
Neue Ära der Luftfahrt?
Der „White Emperor“ wird in den sozialen Netzwerken bereits als potenzieller „Gamechanger“ gehandelt. Mit einer geschätzten Länge von bis zu 30 Metern, einer Spannweite von 20 Metern und einer Reichweite von über 6.000 Kilometern wäre dieser Jet größer und potenziell leistungsstärker als alles, was derzeit im Einsatz ist – einschließlich des amerikanischen F-22 Raptors.
Sein angeblicher Einsatzbereich erstreckt sich über den Luftraum hinaus bis in den erdnahen Weltraum. Damit könnte China erstmals eine echte Bedrohung für die US-amerikanische Vorherrschaft in dieser strategisch wichtigen Zone darstellen.
Ein Signal an den Westen
Noch bleibt vieles unklar. Doch der Flug des „White Emperor“ ist unübersehbar ein Signal an die Welt. „China möchte zeigen, dass es technologisch nicht nur aufholt, sondern neue Maßstäbe setzt,“ sagt der Luftfahrthistoriker Michael Hamm.
Während die USA ihre Projekte der 6. Generation streng geheim halten, wählt Peking den Weg der öffentlichen Demonstration – vermutlich, um die globale Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.