09. März, 2025

Wirtschaft

Chinas überraschender Preisrückgang: Ein Balanceakt zwischen Deflation und Wachstum

Chinas überraschender Preisrückgang: Ein Balanceakt zwischen Deflation und Wachstum

Chinas Verbraucherpreise sind erstmals seit über einem Jahr signifikant gesunken, wie das nationale Statistikamt in Peking bekannt gab. Der Verbraucherpreisindex zeigte im Februar eine Abnahme von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang von 0,4 Prozent gerechnet. Diese Entwicklung fällt zeitlich mit dem Volkskongress zusammen, bei dem die Regierung ein bemerkenswertes Inflationsziel von zwei Prozent für das Jahr 2025 bekannt gab. Dies stellt eine Anpassung gegenüber der zuvor gesetzten Drei-Prozent-Marke dar. Experten interpretieren dies als Annäherung an ein realistisches Ziel angesichts der sich abzeichnenden Deflationstendenzen. Der Preisrückgang kann durch das vergangene Frühlingsfest erklärt werden, das in diesem Jahr Ende Januar stattfand. Dieses Fest, währenddessen Millionen Chinesen reisen und konsumieren, kann typischerweise Preiserhöhungen nach sich ziehen. Im Vergleich zum Vorjahr wirkt dieser veränderte Zeitraum nun preisdämpfend. Chinas Volkswirtschaft, die zweitgrößte der Welt, sieht sich derzeit mit Deflationsgefahren konfrontiert. Während Deflation kurzfristig den Konsumenten mehr Kaufkraft verschaffen kann, sehen Ökonomen darin langfristig eine Bedrohung für Unternehmensgewinne, Arbeitsplätze und Gehälter. Um dem stagnierenden Inlandskonsum entgegenzuwirken, plant die Regierung zahlreiche Anreize, darunter auch milliardenschwere Zuschüsse für neue Konsumgüter.