Chinas Tourismus-Offensive: Neue Impulse im Taiwan-Reiseverkehr

Die chinesische Regierung plant, die langjährigen Reisebeschränkungen für chinesische Touristen nach Taiwan zu lockern. In einem bedeutenden Schritt kündigte das Tourismusministerium in Peking an, dass Einwohner der südöstlichen Provinz Fujian sowie der Metropole Shanghai „bald“ wieder mit organisierten Gruppenreisen die Insel besuchen könnten. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den kulturellen Austausch zwischen den beiden Regionen zu beleben und den Alltag der Menschen auf beiden Seiten zu normalisieren. Taiwans Präsident Lai Ching-te bekräftigte bereits zu Beginn des Jahres das Interesse Taiwans an einem stabilen und geordneten Austausch mit China und sprach sich für Gespräche zur Beseitigung von Reisebeschränkungen aus. Taiwans Rat für Festlandangelegenheiten betonte, dass die Insel bereit sei, chinesische Touristen weiterhin willkommen zu heißen, jedoch keine politischen Bedingungen seitens Chinas akzeptieren werde. Die angespannten Beziehungen, die seit dem Regierungsantritt der Demokratischen Fortschrittspartei im Jahr 2016 bestehen, erschweren solche Bemühungen zusätzlich. Seit Jahren sind die Reisebewegungen zwischen China und Taiwan erheblich eingeschränkt. Während im letzten Jahr etwa 2,05 Millionen Taiwaner die Volksrepublik besuchten, waren es aus China nur 285.000 Touristen, ein starker Kontrast zu den Millionen von Touristen, die vor 2016 die Insel besuchten.