22. September, 2024

Märkte

Chinas Stahlindustrie in der Krise: Produktionsrückgang von über 10%

Chinas Stahlindustrie in der Krise: Produktionsrückgang von über 10%

Chinas Stahlproduktion ist im August im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 10 % zurückgegangen. Niedrige Preise und ein drastischer Nachfragerückgang setzen der Branche erheblich zu. Besonders hart traf es im letzten Monat den größten Stahlsektor der Welt, als der führende Anbieter China Baowu Steel Group vor den zunehmend schwierigen Bedingungen warnte. Viele Werke entschieden sich, ihre Hochöfen angesichts der wachsenden Verluste stillzulegen.

Die Rohstahlproduktion sank laut dem Nationalen Statistikbüro um 10,4 % auf 77,9 Millionen Tonnen, was den schwächsten August seit 2017 darstellt und den diesjährigen Rückgang weiter vertieft. In den ersten acht Monaten des Jahres lagen die Gesamtmengen bei 691,4 Millionen Tonnen und damit 3,3 % niedriger als im Vorjahr.

Chinas Stahlnachfrage nimmt nach mehr als zwei Jahrzehnten des Wachstums infolge der raschen Industrialisierung und Urbanisierung des Landes ab. Vor allem der anhaltende Rückgang der Bauaktivitäten in diesem Jahr und insbesondere im Sommer hat die Situation verschärft.

Dennoch gab es bisher im September erste Anzeichen einer Erholung, mit leicht steigenden Stahlpreisen und Eisenerz-Futures, die sich von einem Einbruch unter 90 US-Dollar pro Tonne erholten und einen wöchentlichen Gewinn verzeichneten.

Auch die schwächelnde chinesische Wirtschaft – von einem angeschlagenen Immobilienmarkt bis hin zu schwachem Verbrauchervertrauen – belastet die Ölnachfrage. Dies wurde in den letzten Tagen auf einer großen Branchenkonferenz in Singapur mehrfach hervorgehoben.

Der Rohöldurchsatz, ein Maß für die Produktivität im größten Ölraffineriemarkt der Welt, sank im August im Jahresvergleich um 6,2 % auf 59,07 Millionen Tonnen.