In einer spannenden, aber auch bedenklichen Entwicklung in China, nutzen Betrüger die Notlage finanziell angeschlagener Menschen aus. In Anlehnung an den dystopischen Reiz von „Squid Game“ werden diesen Menschen Gewinne und Schuldenrestrukturierungen versprochen, die sich häufig als trügerisch erweisen. Im Gegensatz zur koreanischen Serie riskieren die Teilnehmer in China nicht ihr Leben, doch sind sie dennoch großen Risiken ausgesetzt. Gerichtsurteile zeigen, dass Teilnehmer von Isolationsexperimenten, die hohe Summen für die Chance auf Gewinne von bis zu einer Million Yuan bezahlen, häufig Opfer betrügerischer Machenschaften werden. Auch die chinesischen Regulierungsbehörden warnen vor undurchsichtigen Angeboten zur Schuldenbefreiung. Besonders in Zeiten einer schwächelnden Wirtschaft, die im letzten Quartal das geringste Wachstum seit über einem Jahr verzeichnete, sind diese Herausforderungen populär. Angeboten werden diese auf Plattformen wie Douyin, der chinesischen Version von TikTok, die auch als Verbreiter der lukrativen Herausforderungen dienen. Die Regeln dieser Herausforderungen sind strikt, und Verstöße werden meist zu Ungunsten der Teilnehmer gewertet. Ein bemerkenswerter Fall wurde im Oktober im Osten Chinas aufgedeckt: Ein Teilnehmer namens Sun bekam seine Anmeldegebühr erstattet, nachdem ein Gericht in Shandong feststellte, dass der Vertrag unrechtmäßig und moralisch bedenklich war. Die chinesische Cyberspace Administration und ByteDance äußerten sich nicht zu den Vorfällen. Die nationale Finanzaufsichtsbehörde warnte zudem vor betrügerischen Schuldenvermittlern, die mit hohen Gebühren für angebliche Kreditverbesserungen drohen, welche oft persönliche Daten missbrauchen könnten. Chinas Haushaltskredite beliefen sich im November auf insgesamt 82,47 Billionen Yuan.