China sieht weiterhin erhebliche Hindernisse für Friedensverhandlungen im anhaltenden Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Außenminister Wang Yi betonte, dass China alle friedlichen Bemühungen unterstütze, jedoch seien die Ursachen der Krise vielschichtig und komplex. Trotz des Wunsches nach Verhandlungen seien die Standpunkte der beteiligten Parteien noch nicht vollständig aufeinander abgestimmt, erklärte Wang am Rande des Volkskongresses. Interessanterweise reflektierte Wang Yi auf die mehr als drei Jahre dauernde Krise und betonte, dass dieser Krieg, im Rückblick betrachtet, vermeidbar gewesen wäre. Er forderte alle Parteien auf, aus dieser Krise zu lernen und zu verstehen, dass Sicherheit auf gegenseitigem Vertrauen und Gleichheit beruhen müsse, wobei die Sicherheit eines Landes nicht auf Kosten der Unsicherheit eines anderen erreicht werden könne. China gilt als Unterstützer Russlands und hat den Angriffskrieg bislang nicht verurteilt, was Moskau Rückendeckung verschafft. Der Volksrepublik wird vorgeworfen, die russische Rüstungsindustrie durch die Lieferung von Gütern, die sowohl zivil als auch militärisch nutzbar sind, indirekt zu stützen. Trotz der engen Beziehungen zu Russland und der wiederholten Erwähnung von Präsident Wladimir Putin als „alten Freund“ durch Staats- und Parteichef Xi Jinping, versucht China, eine neutrale Haltung in dem Konflikt zu wahren. Mehrfach vorgeschlagene Friedenspläne Pekings stießen jedoch auf gemischte Reaktionen, insbesondere weil die Ukraine diese ablehnte, da sie in erster Linie russischen Interessen zu dienen schienen.
Politik
Chinas Rolle im Ukraine-Konflikt: Ein Balanceakt mit Hürden
