17. Januar, 2025

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Chinas Raffineriebranche vor Umbruch: Kleinanlagen unter Druck

Chinas Raffineriebranche vor Umbruch: Kleinanlagen unter Druck

In den nächsten zehn Jahren könnte bis zu 10% der chinesischen Ölraffineriekapazität geschlossen werden, da der Brennstoffbedarf des Landes früher als erwartet seinen Höhepunkt erreicht hat. Diese Entwicklung drückt auf die Margen der Raffinerien und führt dazu, dass die chinesische Regierung ineffiziente, ältere und kleinere Anlagen zunehmend unter Druck setzt. Zudem könnten strengere Sanktionen der USA, insbesondere durch den ehemaligen Präsidenten Trump, den Zugang zu günstigem Rohöl aus Ländern wie dem Iran erschweren und damit weitere Schließungen beschleunigen. Der Rückbau in diesem Industriezweig ist dringend notwendig, da die zweitgrößte Raffinerieindustrie der Welt seit Langem mit Überkapazitäten zu kämpfen hat. Diese entstanden während der letzten Jahrzehnte des rapiden Nachfragesteigens. Die Elektrifizierung der chinesischen Fahrzeugflotte und ein stagnierendes Wirtschaftswachstum zwingen nun viele der schwächsten Marktteilnehmer zur Aufgabe. Chinas Krude Ölimporte, die elf Prozent der weltweiten Nachfrage ausmachen, gingen im Jahr 2024 um 1,9% zurück—das erste Mal seit den COVID-Jahren. Diese sinkende Nachfrage hat einen dämpfenden Effekt auf die globalen Ölpreise. Besonders hart trifft es die unabhängigen Raffinerien, die sogenannten „Teapots“, vor allem in Shandong. Diese operierten 2024 laut chinesischer Berater bei nur 54% ihrer Kapazität. Derweil setzen immer mehr dieser kleineren Anlagen auf vergünstigtes Öl, hauptsächlich aus dem Iran. Ein drohender Anstieg der Spannungen zwischen den USA und dem Iran könnte diese unabhängigen Anbieter weiter in Bedrängnis bringen. Chinas Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, die landesweite Raffineriekapazität auf 20 Millionen Barrel pro Tag bis 2025 zu deckeln, was die kleineren Akteure zunehmend entbehrlich macht. Es wird erwartet, dass zwischen 2023 und 2028 Kapazitäten von bis zu 1,1 Millionen Barrel pro Tag abgeschaltet werden, bevor bis 2050 weitere Schließungen folgen.