18. September, 2024

Wirtschaft

Chinas Premier intensiviert Kooperation mit Golfstaaten

Chinas Premier intensiviert Kooperation mit Golfstaaten

Chinas Premier Li Qiang ist von einer Reise nach Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zurückgekehrt, auf der er engere Beziehungen zu beiden Golfstaaten geknüpft hat. Bei den Gesprächen wurden umfassende Kooperationen insbesondere im neuen Energiesektor beschlossen, der von einem chinesischen Analysten als "entscheidend" für die Wirtschaft des Nahen Ostens beschrieben wird.

Nach seinem zweitägigen Besuch in Saudi-Arabien reiste Li am Mittwochabend weiter in die Vereinigten Arabischen Emirate. In Abu Dhabi traf er am nächsten Tag den Präsidenten der VAE, Sheikh Mohamed bin Zayed Al Nahyan. Beide versprachen, die umfassende strategische Partnerschaft zwischen ihren Ländern weiter auszubauen.

Laut dem chinesischen Außenministerium forderte Li eine stärkere Zusammenarbeit in den Bereichen neue Energien, Elektrofahrzeuge, High-End-Fertigung, Biomedizin und digitale Wirtschaft. Auch die Verstärkung der Kooperation in traditionellen Sektoren wie Öl und Gas wurde thematisiert.

Sein Besuch fiel mit dem dreimonatigen Jubiläum des Staatsbesuchs von Sheikh Mohamed in China zusammen, bei dem beide Länder ebenfalls eine engere Zusammenarbeit, besonders im Bereich fortschrittlicher Technologien, vereinbart hatten. Trotz wachsender Bedenken aus Washington, erreichte die Kooperation zwischen China und den VAE ein ungekannt hohes Niveau in Bereichen von Handel und Investitionen bis hin zu sensiblen Technologien und Verteidigung.

Der bilaterale Handel zwischen China und den VAE erreichte im ersten Halbjahr dieses Jahres ein Rekordhoch von 50 Milliarden US-Dollar. Bei seinem Besuch in Saudi-Arabien traf Li auch Kronprinz Mohammed bin Salman in Riad und drängte auf engere Zusammenarbeit in traditionellen Bereichen wie Petrochemie und Infrastruktur, sowie auf eine Erweiterung der Kooperation in neuen Sektoren wie neuen Energien und der digitalen und grünen Wirtschaft.

Laut Mittelost-Experte Wen Shaobiao von der Shanghai International Studies University lag Lis Fokus darauf, die wirtschaftlichen Beziehungen zu den reichen Golfstaaten zu stärken. Die Expansion der Kooperation bei Elektrofahrzeugen (EVs) könnte dabei Chinas Produktionsstärken nutzen und die aufstrebende EV-Industriekette weiter in den Nahen Osten ausdehnen.

Chinas führende EV-Unternehmen wie BYD und Nio sind bereits im Markt der VAE aktiv. Im letzten Jahr errichteten die VAE das weltweit größte Solarkraftwerk an einem Standort – ein Vorzeigeprojekt unter Pekings Belt and Road Initiative. Wachsende chinesische Investitionen tragen dazu bei, das Handelsdefizit zu verringern. Chinesische Investitionen in die VAE stiegen letztes Jahr um mehr als 16 Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar, während die Investitionen der VAE in China um 120 Prozent zunahmen.

Lis Reise nach Saudi-Arabien umfasste auch ein Treffen mit GCC-Generalsekretär Jasem Mohamed Albudaiwi, bei dem der baldige Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen China und dem GCC in Aussicht gestellt wurde. Beide Seiten zeigten sich motiviert, die Verhandlungen zu beschleunigen, um eine möglichst baldige Einigung zu erzielen.

Auf einem UAE-China Business Forum in Abu Dhabi betonte Li die Bedeutung der Zusammenarbeit bei neuen Gelegenheiten im Bereich der Belt and Road Projekte, um beide Länder stärker in globale Industrie- und Lieferketten zu integrieren.