21. November, 2024

Politik

Chinas Präsident Xi in diplomatischer Mission: Eine taktvolle Annäherung an den Globalen Süden

Chinas Präsident Xi in diplomatischer Mission: Eine taktvolle Annäherung an den Globalen Süden

Auf internationalem Parkett zeigt sich der chinesische Präsident Xi Jinping in neuen Farben. In einer gezielten diplomatischen Strategie setzt er ein klares Zeichen gegen die von Donald Trump favorisierte Politik der Handelshemmnisse. Bei hochrangigen Treffen, wie dem APEC-Gipfel in Peru und dem G20-Gipfel in Brasilien, inszeniert sich Xi als unverzichtbarer Verfechter des multilateralen Handelssystems, im Kontrast zur amerikanischen Strategie der Abschottung. Diese Veränderung wird von den Organisatoren der Gipfeltreffen sowie Diplomaten und Verhandlungsführern als konstruktive Abkehr von früheren Auftritten Chinas bewertet. Statt eigennützigem Verhalten verfolgt die chinesische Delegation jetzt einen breiteren Konsensansatz. Diese Neuorientierung ist für Peking von enormer Bedeutung. Angesichts wachsender Belastungen durch eine Immobilienkrise muss sich China auf mögliche Schwankungen im Handel mit den USA einstellen. Das Hauptaugenmerk Chinas liegt auf dem Globalen Süden, der durch die Aufnahme der Afrikanischen Union in den G20 gestärkt wird. Die Staatsmedien Chinas betonen, dass die Interessen dieser Ländergruppe nicht nur Gehör finden müssen, sondern in konkrete Einflüsse umgemünzt werden sollen. Ziel dieser Annäherung ist es, die führende Position Chinas in Regionen auszubauen, in denen die USA aufgrund unzureichender Investitionen Nachteile haben. „Xi positioniert China als Hüter der Globalisierung und Kritiker des Protektionismus" erklärt Sunny Cheung, Experte für China-Studien bei der Jamestown Foundation. „Dabei sendet China ein Bild der Stabilität, Vernunft und Gegenseitigkeit aus – im Gegensatz zu der wahrgenommenen Unbeständigkeit der USA.“ Ein versöhnlicher Ton seitens China scheint geboten, denn Trump droht mit Zöllen von über 60% auf chinesische Importe, was das Wachstum der chinesischen Wirtschaft stark hemmen könnte. Ehemalige chinesische Diplomaten gestehen, dass die Entwicklungsländer keinen adäquaten Ersatz für den Verlust darstellen werden, doch Xi setzt entschlossen auf die Ausweitung der BRICS-Kooperation und die Verbesserung der Beziehungen zu Nachbarn wie Indien, Japan und Australien.