18. September, 2024

Wirtschaft

Chinas Paradigmenwechsel: Anhebung des Rentenalters soll Arbeitskräftepotenzial bewahren

Chinas Paradigmenwechsel: Anhebung des Rentenalters soll Arbeitskräftepotenzial bewahren

China plant erstmalig seit 1978 eine Anhebung des Rentenalters. Diese Maßnahme könnte zwar den Rückgang der Erwerbsbevölkerung dämpfen, birgt jedoch auch das Risiko, arbeitende Menschen in einer wirtschaftlich angespannten Lage zu verärgern.

Top-Gesetzgeber befürworteten einen Plan, das Rentenalter schrittweise über 15 Jahre zu erhöhen. Männer sollen künftig erst mit 63 statt 60 Jahren in Ruhestand gehen, während für Frauen das Rentenalter von 50 auf 55 Jahre bei gewöhnlichen Arbeitskräften und von 55 auf 58 Jahre bei Führungskräften angehoben wird.

Diese Änderung zielt darauf ab, die Produktivität zu steigern, um die Herausforderungen einer alternden Bevölkerung zu bewältigen. Trotz möglicher Unzufriedenheit der Öffentlichkeit könnte diese Maßnahme die dringend benötigte Entlastung der Regierung bei der Finanzierung der Renten sicherstellen. Der wirtschaftliche Druck auf die Jugendbeschäftigung soll durch die allmähliche Umsetzung minimiert werden.

Gesundheits- und Altenpflegeunternehmen erlebten bereits einen Anstieg ihrer Aktienkurse. Shanghai Everjoy Health Group legte um das Tagesmaximum von 10% zu, während Chalkis Health Industry und Youngy Health jeweils mehr als 6% gewannen.

Obwohl einige befürchten, in höherem Alter gesundheitliche Probleme zu bekommen, könnte der erhöhte Bedarf an Altenpflegeeinrichtungen die Entwicklung dieser Branche weiter ankurbeln. Die Neubewertung der Rentenpolitik erfolgt im Zuge der demografischen Entwicklungen und dem Bestreben, die Ressource Mensch besser zu nutzen.

Die Entscheidung, die Beitragsjahre für Pensionszahlungen ab 2030 schrittweise von 15 auf 20 Jahre zu erhöhen, soll die Nachhaltigkeit des Rentensystems sichern. Trotz des befürchteten Drucks auf den Arbeitsmarkt könnte diese Maßnahme langfristig den Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung abmildern.

Die Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und darüber soll bis etwa 2035 auf 30% ansteigen, verglichen mit 14,2% im Jahr 2021. Bisherige Versuche, die Geburtenrate zu erhöhen, erzielten wenig Erfolg.

Gesetzgeber fordern nun aktive Maßnahmen zur Bewältigung des Alterungsprozesses sowie zum Schutz der Arbeitnehmerrechte und zur Verbesserung der Altenpflege.