Die chinesische Regierung weitet ihr Programm zur Förderung des Austauschs alter Haushaltsgeräte aus, um der anhaltenden Schwäche des Konsums in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft entgegenzuwirken. Was im letzten Jahr mit Anreizen für den Kauf von Autos und Haushaltsgeräten begann, wird nun auf eine breite Palette an Produkten wie Mikrowellen, Reiskochern, Geschirrspülern, Wasserfiltern sowie Smartphones und Tablets ausgeweitet, sofern diese weniger als 6.000 Yuan kosten.
Verbraucher, die in den Genuss dieses Programms kommen möchten, können mit Subventionen zwischen 15 und 20 Prozent rechnen, wie die Staatliche Entwicklungs- und Reformkommission in Peking bekanntgab. Ein Vertreter des Finanzministeriums erklärte, dass für das Programm im Jahr 2025 insgesamt 81 Milliarden Yuan bereitgestellt werden.
Diese Erweiterung des Programms erfolgt in einem wirtschaftlichen Klima, das von verlangsamtem Wachstum und einem schwachen Immobiliensektor geprägt ist, was sowohl das Vertrauen von Konsumenten als auch Investoren dämpft. Hui Shan, Chefökonomin von Goldman Sachs für China, wies darauf hin, dass das Programm die Verkaufszahlen deutlich ankurbele, warnte jedoch, dass es letztlich zukünftige Nachfrage vorziehe.
Das Tauschprogramm, das im vergangenen März eingeführt wurde, erinnert an die 'Cash for Clunkers'-Initiative von Ex-US-Präsident Barack Obama nach der Finanzkrise 2008. Die im letzten Jahr bereitgestellten Budgetmittel von 150 Milliarden Yuan, die durch spezielle Staatsanleihen finanziert wurden, waren bereits bis Ende des Jahres ausgeschöpft. Danach nutzten etwa 36 Millionen Konsumenten das Programm, um Haushaltsgeräte im Wert von 240 Milliarden Yuan zu kaufen, was wiederum einen erheblichen Anstieg der Autoverkäufe auf 920 Milliarden Yuan nach sich zog.
Der chinesische Handelsminister sprach von einer Verkaufssteigerung um 22 Prozent bei Haushaltsgeräten und audiovisuellen Produkten im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Verkaufserlöse von Bau- und Dekorationsmaterialien stiegen erstmals seit April wieder. Dennoch wuchsen die Einzelhandelsumsätze insgesamt nur um 3 Prozent, was die Sorgen über das Konsumwachstum erneut anfachte.
Um die Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt zu bewältigen, führte China im September Maßnahmen zur Stützung der Aktienmärkte und des Wohneigentums ein. Präsident Xi Jinping versprach unlängst energische Anstrengungen zur Stärkung der Konsumnachfrage. Frederic Neumann von HSBC sieht in Tauschprogrammen kurzfristig positive Effekte, betont jedoch, dass nachhaltigere Maßnahmen zur Förderung des Konsums notwendig seien.