Das jüngste Treffen der Führung der Kommunistischen Partei Chinas in Peking brachte die Stärkung des heimischen Konsums als oberste wirtschaftliche Priorität auf den Plan. Präsident Xi Jinping und seine hochrangigen Parteifreunde riefen zu 'energischen' Anstrengungen zur Ankurbelung der Binnenwirtschaft auf und legten dar, dass das Land bereit ist, sein Haushaltsdefizit zu erhöhen und mehr 'ultralange' Spezialanleihen auszugeben.
Die beschlossene Anpassung, die in einem Bericht über das Treffen durch die Staatsmedien verbreitet wurde, sieht neben möglichen Senkungen der Zinssätze auch eine Reduzierung der verpflichtenden Bankreserven zu einem 'angemessenen Zeitpunkt' vor. Dieser Entschluss folgt auf die kürzliche Hinwendung Chinas zu einer 'mäßig lockeren' Geldpolitik.
Der Bericht hob hervor, dass das Streben nach verstärktem Konsum zu den wichtigsten wirtschaftspolitischen Aufgaben gehört. Daneben sollen umfassende Maßnahmen zur Ausweitung der Inlandnachfrage umgesetzt werden.
Angesichts einer drohenden Deflation, ausgelöst durch zögerliches Kaufverhalten der Konsumenten und Unternehmen, steht die Balance der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt auf dem Prüfstand. Die bisherige Exportstrategie Chinas, die seinerseits schon internationale Handelspartner alarmierte, könnte unter der Präsidentschaft von Donald Trump weiter auf Stolpersteine treffen, wenn dieser seinen Plan, chinesische Waren mit zusätzlichen Zöllen zu belegen, umsetzt.
Analysten wie Zhiwei Zhang von Pinpoint Asset Management erwarten, dass die Unterstützung der chinesischen Wirtschaft intensiviert wird, die Details aber erst nach Trumps konkreten Schritten bekannt werden. Zhang weist darauf hin, dass die jüngsten Anpassungen substanzieller sind als im September.
Trotzdem bleiben viele Investoren von der Sparsamkeit der Details nach der Sitzung enttäuscht. Kelvin Lam von Pantheon Macroeconomics merkt an, der Markt zeigt sich unzufrieden über die unklaren Schritte zur Konsumstärkung. Er rechnet nicht mit direkten Maßnahmen wie Bargeldspritzen, sondern mit möglichen Verbesserungen der sozialen Sicherheit oder Handelsprogrammen.
Futures großer A-Shares-Firmen Chinas sanken um 1,2 Prozent nach der Bekanntgabe, was Sorgen über fehlende aggressive Fiskalimpulse unterstreicht. Doch Experten wie Zhu Haibin von JPMorgan erwarten für 2025 ein aufgeschlossenes fiskalisches Umfeld und rekordhohe Haushaltsdefizite sowie Anleiheemissionen.
So erscheinen die Anleger nicht überzeugt, dass die entspannten Maßnahmen Chinas die Wirtschaft wesentlich beleben können, wie Morgan Stanley zu bedenken gibt. Die niedrigen Anleiherenditen untermauern diese Skepsis.