Der Auftakt der internationalen Luftfahrtmesse in Zhuhai stand ganz im Zeichen Chinas ehrgeiziger Pläne, den globalen Luftfahrtmarkt zu erobern. Die staatseigene Commercial Aircraft Corporation of China (COMAC) trumpfte mit der Verkündung auf, dass Air China als erster Kunde den neuen C929-Großraumjet bestellen wird, während die chinesische Luftfahrtmesse auch das Modell eines kommerziellen unbemannten Raumgleiters präsentierte. Mit kunstvollen Flugmanövern begeisterte das chinesische Bayi-Akrobatik-Team die Zuschauer, die auch die Gelegenheit hatten, den ersten öffentlichen Auftritt des Tarnkappen-Kampfjets J-35A zu bewundern. Vier beeindruckende J-20-Stahlflugzeuge rundeten das luftige Spektakel ab und zogen alle Blicke auf sich. COMAC verkündete zudem eine Neueinführung ihres Regionaljets, vormals bekannt als ARJ21, der nun unter dem Namen C909 vermarktet wird. "Nach reiflicher Überlegung und Einbeziehung vieler Parteien haben wir uns für C909 als neuen Handelsnamen entschieden, um die Markenstrategie zu stärken", erläuterte Marketingdirektor Zhang Xiaoguang. Obwohl COMAC keine Details zu den Bestellmengen der C929-Flotte für Air China nannte, wurden neue Aufträge verkündet: Hainan Airlines bestellte 60 C919-Narrowbody-Jets sowie 40 C909-Flugzeuge. Zudem sicherte sich Colorful Guizhou Airlines 30 C909-Jets, mit 20 festen Zusagen. Airbus' China-Chef George Xu äußerte sich unbeeindruckt von der aufstrebenden Konkurrenz und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern. Die Zulassung des Airbus A330neo durch die chinesischen Behörden verlaufe ohne Verzögerungen, und die erste Auslieferung könnte bereits 2025 erfolgen. Ein weiterer Höhepunkt der Messe war die Präsentation des Modells eines unbemannten Raumgleiters durch die staatlich kontrollierte Luftfahrtgesellschaft AVIC, der zur Versorgung der chinesischen Raumstation entwickelt wird. Das Projekt, das kosteneffiziente und wiederverwendbare Lösungen für die Weltraumfracht bieten soll, schreitet zügig voran.