Die Erwartungen waren hoch, als Chinas Premierminister Li Qiang die Bühne des Weltwirtschaftsforums in Davos betrat. Doch was die Zuhörer erlebten, war alles andere als eine klare Antwort auf drängende Fragen.
Skurriler Start und enttäuschende Wendung
Die Halle war gefüllt, der Applaus zu Beginn höflich – so weit, so erwartungsgemäß. Doch dann begann Chinas Premier eine halbe Stunde lang, den Saal mit glatt geschliffenen Floskeln zu überhäufen.
Eine enttäuschende Performance für ein Publikum, das klare Antworten erwartet hatte.
Vertrauensverlust und wirtschaftliche Realität
Li Qiangs Worte mögen die gleichen sein, die schon Präsident Xi Jinping vor sieben Jahren in Davos sprach. Doch das Vertrauen in China ist seitdem erheblich gesunken.
Ausländische Direktinvestitionen erreichen den tiefsten Stand seit 1990, und internationale Investoren ziehen ihr Geld aus chinesischen Aktien ab. Die Börsen in China verzeichnen Verluste, und das Ziel, die USA als größte Ökonomie abzulösen, gerät ins Wanken.
Ein Fünf-Punkte-Plan als Ablenkungsmanöver
Um konkrete Vorschläge vorzutäuschen, präsentierte Li einen Fünf-Punkte-Plan. Doch hinter den glänzenden Worten verbergen sich lediglich Appelle zur Stärkung der „makroökonomischen Koordination“ und zum Erhalt des „multilateralen Handelssystems“.
Ein Ablenkungsmanöver, um die schwindende Glaubwürdigkeit zu kaschieren?
Taiwan und Wirtschaftsprobleme bleiben unbeachtet
Die Unsicherheit in der chinesischen Wirtschaft, geprägt von fallenden Immobilienpreisen und Konsumzurückhaltung, wird von Li mit einem kuriosen Vergleich zu den Alpen konterkariert.
Chinas Wirtschaft als majestätische Berglandschaft?
Die skurrile Analogie des Premierministers vergleicht die chinesische Wirtschaft mit den Alpen – majestätische Schönheit, die man mit etwas Abstand betrachten sollte. Doch ob die Wirtschaftsmajestät Chinas tatsächlich so stabil ist, wie Li behauptet, bleibt fraglich.
Ende mit einer Prise Realität
Li Qiang versucht, die versammelte Elite mit verlockenden Renditeversprechen zu locken. Doch selbst diese Argumente können den Saal nicht überzeugen.
Die Business-Elite verharrt in Zurückhaltung, während WEF-Gründer Klaus Schwab vergeblich zum Applaus aufruft. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber Li Qiangs Auftritt hinterlässt mehr Fragen als Antworten.
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