14. Januar, 2025

Wirtschaft

Chinas Kreditausgaben auf Talfahrt: Ein Jahrzehnt des Rückgangs

Chinas Kreditausgaben auf Talfahrt: Ein Jahrzehnt des Rückgangs

Im vergangenen Jahr haben chinesische Banken zum ersten Mal seit 2011 weniger neue Kredite vergeben, was auf eine schwache Finanzierungsnachfrage in einer Wirtschaft hindeutet, die von anhaltender Deflation und einer Immobilienkrise geplagt wird. Die verhaltene Nachfrage nach Krediten aus den Haushalten und der Unternehmenssektor trugen zu den rückläufigen Kreditwerten im Jahr 2024 bei. Trotz einer jüngsten Belebung der wirtschaftlichen Dynamik durch Pekings massive Konjunkturmaßnahmen bleiben die Wachstumsprognosen für China in diesem Jahr düster, da die Deflation anhält und ein Handelskrieg mit den USA droht. Die Regierung wird gezwungen sein, entschlossenere Maßnahmen zu ergreifen, um die Inlandsnachfrage zu stimulieren und die drohenden Einbußen im Exportsektor aufgrund erwarteter US-Zollerhöhungen abzufedern. Dazu wurden verstärkt Anleihen ausgegeben, um die Schuldenrisiken der lokalen Regierungen zu mindern und die gesamte Kreditvergabe zu steigern. Führende Politiker haben zudem versprochen, die Zinssätze zu senken und die langfristige Liquidität im Interbankenmarkt zu erhöhen, um die Kreditvergabe anzukurbeln. Die chinesische Zentralbank steht dabei vor der Herausforderung, das wirtschaftliche Wachstum zu stützen und gleichzeitig eine zu schnelle Abwertung des Yuan zu verhindern. So hat sie bisher von Maßnahmen wie einer Senkung der Mindestreservesätze der Banken abgesehen, da diese zusätzlichen Druck auf den Yuan ausüben und Kapitalabflüsse anheizen könnten. Möglicherweise werden einige wirtschaftliche Anreize auch in der Hinterhand behalten, um eventuellen Handelsschocks nach der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident in diesem Monat zu begegnen.