30. September, 2024

Wirtschaft

Chinas Industrie im Dauertief – Hoffnung ruht auf neuen Maßnahmen

Chinas Industrie im Dauertief – Hoffnung ruht auf neuen Maßnahmen

Chinas Industriebetriebe sind auch im September skeptisch geblieben, was die wirtschaftliche Zukunft angeht. Der staatliche Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe stieg zwar um 0,7 Punkte auf 49,8 im Vergleich zum Vormonat, signalisiert aber weiterhin schrumpfende Industrieaktivität. Ein Wert unter 50 Punkten deutet auf eine Rückläufigkeit des Sektors hin, bestätigt das chinesische Statistikamt.

Noch düsterer sieht der unabhängige PMI des Wirtschaftsmediums "Caixin" aus, der im September auf 49,3 Punkte fiel. Das ist ein Rückgang von 1,1 Punkten und markiert den stärksten Einbruch seit 14 Monaten. Ökonom Wang Zhe von der Caixin Insight Group hebt die nach wie vor schwache Binnennachfrage, den Druck auf den Arbeitsmarkt und den geringen Optimismus der Bevölkerung als Hauptprobleme hervor. Während das staatliche Statistikamt große und staatliche Unternehmen befragt, berücksichtigt "Caixin" auch kleinere Privatfirmen, was einen breiteren Blickwinkel ermöglicht.

Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt kämpft seit dem Ende der Corona-Pandemie mit einer schleppenden Erholung. Die Regierung hat für dieses Jahr ein Wachstumsziel von etwa fünf Prozent gesetzt, steht aber vor der Herausforderung, dieses Ziel zu erreichen. Um die Konjunktur zu beleben, hat Peking ein umfangreiches Konjunkturpaket angekündigt und die Zentralbank dazu veranlasst, wichtige Zinsen zu senken.

Ein zentraler Faktor der Wirtschaftsflaute ist die seit vier Jahren andauernde Krise im Immobiliensektor. Städte wie Guangzhou, Shanghai und Shenzhen haben jüngst Maßnahmen gelockert, um den Wohnungskauf zu erleichtern. Darüber hinaus hat die Zentralbank am Sonntagabend erklärt, dass Kreditnehmer ihre bestehenden Darlehen neu verhandeln können. Diese Maßnahmen sollen die Menschen zu mehr Konsum animieren und so die wirtschaftliche Lage stabilisieren.