08. Oktober, 2024

Politik

Chinas Gegenschlag: Höhere Einfuhrzölle auf europäische Luxusgüter

Chinas Gegenschlag: Höhere Einfuhrzölle auf europäische Luxusgüter

China zieht im Handelskonflikt mit der Europäischen Union die Schrauben an: Peking plant, die Zölle auf Fahrzeuge mit großen Motoren zu erhöhen und beginnt zudem mit der Erhebung von Zöllen auf europäischen Brandy. Diese Maßnahmen folgen auf die Entscheidung der EU, Einfuhrzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge zu verhängen.

Das chinesische Handelsministerium gab kürzlich bekannt, es erwäge, die Zölle auf importierte Benzinfahrzeuge mit großer Motorleistung anzuheben. Darüber hinaus müssen Importeure von Brandy aus der EU ab dem 11. Oktober eine Kaution in Höhe von bis zu 39 % des Warenwerts entrichten. Diese Schritte sollen die Rechte der chinesischen Unternehmen schützen.

Die Ankündigungen erfolgen, nachdem die EU vergangene Woche eine Zollerhöhung von bis zu 45 % auf Importe chinesischer Elektrofahrzeuge beschlossen hatte. Weiterführende Gespräche zwischen beiden Parteien sind im Gange, und Chinas Maßnahmen könnten Druck auf Brüssel ausüben, um alternative Lösungen zu finden.

Die Aktienkurse europäischer Automobil- und Brandyhersteller reagierten prompt: BMW verlor 3 %, Mercedes-Benz gab um 2,6 % nach und Remy Cointreau rutschte um über 8 % ab.

Die Europäische Kommission steht unterdessen kurz davor, die Ergebnisse ihrer Untersuchung zu veröffentlichen, die die Basis für die endgültige Einführung der Zölle bilden wird. Chinas Staatsmedien hatten bereits angedeutet, Peking könnte die Zölle auf Autoimporte als Reaktion auf die europäische Entscheidung erhöhen – nun gibt es die offizielle Bestätigung vom Ministerium.

Die meisten Brandy-Importe Chinas stammen aus Frankreich, das für die europäischen Zölle auf chinesische Autos gestimmt hat. Die Bekanntgabe der Zölle bezog sich explizit auf europäische Spirituosenhersteller, die unter anderem von Remy Cointreau und Pernod Ricard kontrolliert werden.

Bereits im Januar hatte China eine Anti-Dumping-Untersuchung zu europäischem Brandy eingeleitet, kurz nachdem die EU ihre Untersuchung zu Subventionen für Elektrofahrzeuge gestartet hatte. Im August fand China nach eigenen Angaben Hinweise auf unlauteren Wettbewerb durch europäische Spirituosenhersteller, verzichtete jedoch zunächst auf die Verhängung von Zöllen.

Die EU kritisierte Chinas Ermittlung als unberechtigt und mangelhaft. Der europäische Handelskommissar Valdis Dombrovskis forderte im vergangenen Monat, dass China diese Untersuchungen einstellt und betonte, dass Europa alles tun werde, um die Interessen seiner Industrien zu schützen.