30. September, 2024

Grün

Chinas Energie-Transformation: Innere Mongolei setzt auf Mega-Projekte

Chinas Energie-Transformation: Innere Mongolei setzt auf Mega-Projekte

Chinas größte Kohleförderregion, die Innere Mongolei, steht laut einem aktuellen Bericht an der Spitze des energiewirtschaftlichen Wandels des Landes mit geplanten gigantischen Projekten im Bereich sauberer Energie in der Wüste. Mit bereits vorhandenen 88 Gigawatt an Wind- und Solarkapazität und weiteren 170 Gigawatt in Planung, überholt die Innere Mongolei das gesamte Energieaufkommen Deutschlands. Die Region könnte mit den richtigen politischen Anpassungen und einem Ausbau der Infrastruktur Chinas Küstenmetropolen günstig mit kohlenstofffreien Strom versorgen, so die Forscher von WaterRock Energy Economics und dem Centre for Research on Energy and Clean Air. „Bei richtiger Ausführung kann der Ausbau großer sauberer Energiequellen in der Inneren Mongolei die Wind- und Solarstromerzeugung steigern, um den lokalen Stromverbrauch zu decken und den Anteil erneuerbarer Energieexporte zu erhöhen“, erläuterten Analysten um Liutong Zhang von WaterRock im Bericht. Obwohl langfristige Stromleitungen bereits die Kohle- und Erneuerbaren-Energieanlagen der Region mit Peking sowie Shandong und anderen stark besiedelten Küstenprovinzen verbinden, werden diese Leitungen hauptsächlich für Kohlestrom genutzt. Dies bietet eine Chance für eine verstärkte Wind- und Solarstromnutzung. Der Export sauberer Energie aus der Inneren Mongolei an die Küstengebiete ist bereits günstiger als bestehende Stromtarife und Kohlekraftwerke. Eine weitergehende Liberalisierung des Strommarktes und der interprovinzielle Stromhandel könnten die Expansion weiter vorantreiben. Die autonome Region plant vier Mega-Basen mit jeweils acht Gigawatt Solar-, vier Gigawatt Wind- und vier Gigawatt Kohlekapazität. Diese Projekte sollten gemeinsam mit langfristigen Stromleitungen entwickelt werden, um sicherzustellen, dass die Infrastruktur optimal genutzt wird. Das Regierungsziel, Kohle in diese Projekte einzubeziehen, solle überdacht werden, so die Forscher. Batterien, verbesserte Übertragungstechnologien und derzeit ungenutzte Kraftwerke in der Region könnten kostengünstiger zur Stabilisierung der schwankenden Wind- und Solarstromflüsse beitragen.