24. September, 2024

Wirtschaft

Chinas Börsen feiern – Größter Kurssprung seit 2020

Dank massiver Maßnahmen der Zentralbank erleben Chinas Börsen den stärksten Anstieg seit 2020. Doch hinter dem Börsenboom lauern große wirtschaftliche Herausforderungen.

Chinas Börsen feiern – Größter Kurssprung seit 2020
Während Chinas Aktienmärkte durch die Maßnahmen der Zentralbank neue Höhen erreichen, bleiben die größten Risiken verborgen.

Die chinesische Zentralbank, die „People’s Bank of China“ (PBOC), hat am Dienstag die Märkte in Bewegung versetzt. Mit einer Reihe von Maßnahmen, darunter Zinssenkungen und Lockerungen bei Kreditvergaben, zielt sie darauf ab, die stagnierende Wirtschaft wieder anzukurbeln.

Der CSI 300-Index, der die wichtigsten Aktien der Börsen in Shanghai und Shenzhen abbildet, stieg daraufhin um 4,3 Prozent – der größte Anstieg seit Juli 2020.

Positive Signale an den internationalen Märkten

Die Maßnahmen Chinas blieben nicht auf das eigene Land beschränkt. Auch die internationalen Märkte reagierten positiv. Der DAX legte um knapp ein Prozent zu, besonders die deutschen Exporteure konnten von den Nachrichten profitieren. Unternehmen wie BMW, Volkswagen und Siemens, die stark vom Handel mit China abhängig sind, gehörten zu den Gewinnern des Tages.

Öl- und Rohstoffmärkte profitieren ebenfalls

Nicht nur Aktienmärkte, sondern auch die Rohstoffmärkte erlebten einen Aufschwung. Der Ölpreis stieg um 1,5 Prozent, da die Marktteilnehmer eine stärkere Nachfrage durch die wirtschaftlichen Stimulierungsmaßnahmen in China erwarten. Auch der Preis für Kupfer, ein Schlüsselrohstoff in der Industrie, stieg um über zwei Prozent auf ein neues Dreimonatshoch.

Immobilienkrise als Dauerbelastung

Trotz der positiven Reaktionen bleibt die Immobilienkrise in China das größte Hindernis. Die Immobilienentwickler, die seit Jahren unter dem Druck eines Schuldenberges leiden, konnten zwar kurzfristig profitieren, doch die strukturellen Probleme sind tief verwurzelt.

Zinssenkungen allein werden diese Schwierigkeiten nicht beseitigen. Der Immobiliensektor hat sich als größter Belastungsfaktor für Chinas Wirtschaft entpuppt und droht, das Wachstum weiterhin zu bremsen.

Trotz der Euphorie gibt es auch kritische Stimmen. Einige Analysten sehen in den Maßnahmen der Zentralbank lediglich eine kurzfristige Lösung für ein tieferliegendes Problem.

Die Frage ist, ob das Vertrauen der Verbraucher und Investoren wirklich wiederhergestellt werden kann. Ohne eine nachhaltige Stabilisierung des Immobilienmarktes und der privaten Nachfrage könnte dieser Aufschwung nur von kurzer Dauer sein.