26. Dezember, 2024

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Chinas Automobilindustrie auf Expansionskurs: Hybride erobern Europa

Chinas Automobilindustrie auf Expansionskurs: Hybride erobern Europa

Chinesische Automobilhersteller intensivieren ihre Exporte von Hybridfahrzeugen nach Europa und präsentieren neue Modelle für diesen strategisch wichtigen Markt. Diese Entwicklung deckt die Schwächen des Tarifschemas der Europäischen Union für Elektrofahrzeuge auf. Da die neuen EU-Zölle für Elektrofahrzeuge nicht auf Hybride angewendet werden, können führende Marken wie BYD ihre Präsenz in Europa weiter ausbauen. Einige Hersteller verlagern zudem Produktion und Montage nach Europa, um Zollkosten zu senken. Der Trend wird durch chinesische Hersteller vorangetrieben, die Plug-in-Hybride bevorzugen, um den neuen EU-Zöllen auf batteriegetriebene Elektroautos zu entgehen. Analysten prognostizieren ein Wachstum der chinesischen Hybridexporte nach Europa um 20 Prozent in diesem Jahr; im nächsten Jahr wird mit einem noch schnelleren Anstieg gerechnet. Die neuen EU-Zölle von bis zu 45,3 Prozent auf chinesische Elektroautoimporte traten im Oktober in Kraft. Dadurch haben einige Automobilhersteller ihre europäische Strategie geändert und setzen verstärkt auf Hybridexporte. Hybride, die mit einer Kombination aus Benzin und Elektroantrieb betrieben werden, gewinnen an Beliebtheit, da sie als kostengünstiger Kompromiss zwischen reinen Verbrennungs- und reinen Elektroantrieben gelten. Von Juli bis Oktober haben sich die Hybridexporte nach Europa auf 65.800 Einheiten mehr als verdreifacht, was den Rückgang der Verkäufe umkehrte. Dies führte zu einem Anstieg des Anteils von Plug-in- und konventionellen Hybriden an Chinas gesamten Fahrzeugexporten nach Europa auf 18 Prozent im dritten Quartal. Der Anteil an Elektrofahrzeuglieferungen sank jedoch von 62 auf 58 Prozent. Europäische und japanische Automobilunternehmen dominieren derzeit den Markt für Plug-in-Hybride in Europa. Chinesische Automobilhersteller sind jedoch gut positioniert, um die steigende Nachfrage nach erschwinglichen, verbrauchseffizienteren Autos zu bedienen. BYD zum Beispiel tritt mit seinem Modell Seal U DM-i gegen Volkswagen und Toyota an. Das Modell wird zu einem Preis von 35.900 Euro angeboten und ist damit günstiger als die Konkurrenz. Geely und SAIC planen ebenfalls, den europäischen Markt mit einer Vielzahl von Hybridmodellen zu bedienen. Während Honda mit konventionellen Hybriden auf die europaweite Wachstumschance reagiert, könnten auch steigende Exporte aus China zu einem intensiveren Preiswettbewerb führen. Dennoch warnen Experten, dass chinesische Unternehmen vorsichtig vorgehen könnten, um weitere EU-Zölle zu vermeiden.